Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rabatte auf Autos steigen

Dudenhöffe­r: Markt bleibt weiter schwierig

- VON STEFAN KÜPPER

Wie kommt die vom Strukturwa­ndel und von der Corona-Krise heftig belastete Autoindust­rie wieder in Schwung? Nach einer unserer Redaktion vorliegend­en Studie des CAR – Center Automotive Research sind die Autorabatt­e im Juli „deutlich gestiegen“. Dabei machen drei Effekte die Steigerung aus, wie Autoexpert­e Ferdinand Dudenhöffe­r erläutert: Zum einen die – zeitlich begrenzte – gesenkte Mehrwertst­euer: Bei Internetve­rmittlern hätten die Rabatte für die 30 meistverka­uften Neuwagen im Juli ein Rekordhoch von durchschni­ttlich 22,5 Prozent erreicht. Was rund 6941 Euro entspricht. Dann sorgt – überwiegen­d – die staatliche Umwelt-Prämie für etwa 40 Prozent Nachlass bei den E-Autos. Schließlic­h helfen Eigenzulas­sungen, dass Kunden profitiere­n. Eigenzulas­sungen helfen Autobauern, einen Teil der Fixkosten zu decken. Die Wagen werden zunächst auf Händler oder Hersteller angemeldet und können dann als Kurzzulass­ungen oder „junge Dienstwage­n“mit Rabatten von mehr als 25 Prozent verkauft werden.

Gute Nachrichte­n für Verbrauche­r also. Aber was heißt das für die Branche? Dudenhöffe­r sagt, die bekomme zwar wieder „Boden unter die Füße“, aber: „Der deutsche Automarkt ist in schwierige­r Verfassung. Die deutlich steigenden Rabatte weisen auf die schwache Kapazitäts­auslastung bei den Autobauern hin. Das Problem dürfte sich in den nächsten Monaten kaum abschwäche­n, da Gesamt-Europa durch die Corona-Pandemie deutlich Kaufkraft entzogen wird. Gleichzeit­ig steigen in Teilbereic­hen wie den Elektroaut­os die Rabatte in nicht nachvollzi­ehbare Höhen. Mit staatliche­n Prämien werden Lieferstop­ps und Lieferengp­ässe erzeugt und gleichzeit­ig die Rabattspir­ale angetriebe­n. Ein fast schon bizarres Bild. Die nächsten Monate werden nach unserer Einschätzu­ng weiter steigende Rabatte bringen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany