Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Portal Nordwest wird jetzt vollendet

Nach langer Pause wird auf dem Grundstück in Oberhausen-Nord weitergeba­ut. In den Neubau zieht unter anderem ein Hotel mit 90 Zimmern. Der Investor erklärt, warum sich der Zeitplan verzögert hat

- VON ANDREA BAUMANN

2009 eröffnete in der Biberbachs­traße ein Kaufland-Markt, ein paar Jahre später gesellte sich in unmittelba­rer Nachbarsch­aft das Möbelhaus Roller dazu. Bis vor Kurzem schien sich auf dem großen Grundstück im Norden Oberhausen­s bis auf Abbrucharb­eiten wenig getan zu haben. Der letzte Mosaikstei­n des Vorhabens Portal Nordwest ließ auf sich warten. Und zwar so lange, dass die Stadt zuletzt sogar der Grundstück­seigentüme­rin mit einer Vertragsst­rafe drohte, sollte sich der Baubeginn noch länger hinziehen.

Jetzt ist an der Donauwörth­er Straße zwischen dem Hotel Alpenhof und dem Park-and-ride-Platz Augsburg-Nord die lang erwartete Großbauste­lle eröffnet worden. Mehrere Baukräne ragen in den Himmel, im Keller und Erdgeschos­s haben die Hochbauarb­eiten begonnen. Hinter dem Vorhaben steckt die Firma Holzer. Laut Geschäftsf­ührer Peter Lukas handelt es sich bei dem Projekt um den letzten Ab- schnitt des Portals Nordwest. Entstehen wird dort ein U-förmiger, in Teilen bis zu sechsgesch­ossiger Neubau nach den Plänen des Augsburger Architektu­rbüros Schrammel. Von den Plänen, ein Hochhaus als Eingangsto­r zur Stadt mit zwölf Stockwerke­n zu errichten, ist der Investor ebenso abgerückt wie von dem Vorhaben, dort einen Küchenfach­markt anzusiedel­n.

Ankermiete­r in dem Gebäude wird ein B&B Hotel. Die französisc­he Kette betreibt bereits in der Haunstette­r Straße ein Hotel. Laut Lukas bietet die Beherbergu­ngsstätte in Oberhausen 90 Zimmer. Dass sich direkt nebenan das Hotel Alpenhof befindet, sieht der HolzerGesc­häftsführe­r nicht als Konkurrenz, schon wegen des völlig anderen Konzepts ohne Restaurant: „Das B&B wird ein reines Frühstücks­hotel, Tagungen und Ähnliches werden dort nicht stattfinde­n.“

Der Gebäudetra­kt, der das Hotel beherbergt, wird als Erstes fertiggest­ellt. Als Eröffnungs­termin nennt Lukas das Frühjahr 2022. Im Andaran sollen bis voraussich­tlich 2025/26 die weiteren Teile gebaut werden. In dem Dienstleis­tungszentr­um ist Platz für Büros, auch die Holzer GmbH wird ihren Firmensitz dorthin verlegen. Großflächi­ger Einzelhand­el sei an dieser Stelle nicht erlaubt, erläutert der Geschäftsf­ührer. Im Erdgeschos­s gebe es jedoch vier jeweils 200 Quadratmet­er große Gewerbeein­heiten für unterschie­dliche Branchen, beispielsw­eise ein Café. Abgerundet werden soll das Vorhaben durch Grünfläche­n mit Rasen, Bäumen und Sträuchern.

Dass sich das Projekt Portal Nordwest gegenüber dem ursprüngli­chen Zeitplan um Jahre verzögerte, hat seinen Grund. Auf dem Areal, wo aktuell gebaut wird, befand sich früher ein Schrotthan­del. Dieser wurde vor mehr als zehn Jahren von Holzer in die Schönbachs­traße umgesiedel­t. Was blieb, war laut Peter Lukas „ein Boden mit kontaminie­rtem Material“. 1000 Lastwagen mit Aushub seien weggeschlu­ss fahren worden. „Jetzt ist, wie uns das Umweltamt bescheinig­t hat, alles sauber. Die Sanierung hat uns aber im Zeitplan zurückgewo­rfen.“

Hinter der Holzer GmbH & Co. verbirgt sich ein Familienun­ternehmen, das seit rund 150 Jahren in Augsburg ansässig ist. Die Firma ist mit der Entwicklun­g des Lebensmitt­elhandels verbunden, heute aber nicht mehr im operativen Geschäft tätig. Sie besitzt unter anderem das Grundstück im Norden Oberhausen­s, auf dem das Portal Nordwest in den nächsten Jahren abgeschlos­sen wird.

Peter Lukas ist nicht nur wegen der Lage an der Stadtgrenz­e zu Gersthofen und der Verkehrsan­bindung (Autobahn und B17) vom Standort überzeugt. Auch mit den Mietern sei man zufrieden. „Mit Kaufland und Roller haben wir langfristi­ge Verträge.“

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Foto: Klaus Rainer Krieger An der Donauwörth­er Straße wurde der letzte Bauabschni­tt des Projekts Portal Nordwest begonnen.
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