Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das Portal Nordwest wird jetzt vollendet
Nach langer Pause wird auf dem Grundstück in Oberhausen-Nord weitergebaut. In den Neubau zieht unter anderem ein Hotel mit 90 Zimmern. Der Investor erklärt, warum sich der Zeitplan verzögert hat
2009 eröffnete in der Biberbachstraße ein Kaufland-Markt, ein paar Jahre später gesellte sich in unmittelbarer Nachbarschaft das Möbelhaus Roller dazu. Bis vor Kurzem schien sich auf dem großen Grundstück im Norden Oberhausens bis auf Abbrucharbeiten wenig getan zu haben. Der letzte Mosaikstein des Vorhabens Portal Nordwest ließ auf sich warten. Und zwar so lange, dass die Stadt zuletzt sogar der Grundstückseigentümerin mit einer Vertragsstrafe drohte, sollte sich der Baubeginn noch länger hinziehen.
Jetzt ist an der Donauwörther Straße zwischen dem Hotel Alpenhof und dem Park-and-ride-Platz Augsburg-Nord die lang erwartete Großbaustelle eröffnet worden. Mehrere Baukräne ragen in den Himmel, im Keller und Erdgeschoss haben die Hochbauarbeiten begonnen. Hinter dem Vorhaben steckt die Firma Holzer. Laut Geschäftsführer Peter Lukas handelt es sich bei dem Projekt um den letzten Ab- schnitt des Portals Nordwest. Entstehen wird dort ein U-förmiger, in Teilen bis zu sechsgeschossiger Neubau nach den Plänen des Augsburger Architekturbüros Schrammel. Von den Plänen, ein Hochhaus als Eingangstor zur Stadt mit zwölf Stockwerken zu errichten, ist der Investor ebenso abgerückt wie von dem Vorhaben, dort einen Küchenfachmarkt anzusiedeln.
Ankermieter in dem Gebäude wird ein B&B Hotel. Die französische Kette betreibt bereits in der Haunstetter Straße ein Hotel. Laut Lukas bietet die Beherbergungsstätte in Oberhausen 90 Zimmer. Dass sich direkt nebenan das Hotel Alpenhof befindet, sieht der HolzerGeschäftsführer nicht als Konkurrenz, schon wegen des völlig anderen Konzepts ohne Restaurant: „Das B&B wird ein reines Frühstückshotel, Tagungen und Ähnliches werden dort nicht stattfinden.“
Der Gebäudetrakt, der das Hotel beherbergt, wird als Erstes fertiggestellt. Als Eröffnungstermin nennt Lukas das Frühjahr 2022. Im Andaran sollen bis voraussichtlich 2025/26 die weiteren Teile gebaut werden. In dem Dienstleistungszentrum ist Platz für Büros, auch die Holzer GmbH wird ihren Firmensitz dorthin verlegen. Großflächiger Einzelhandel sei an dieser Stelle nicht erlaubt, erläutert der Geschäftsführer. Im Erdgeschoss gebe es jedoch vier jeweils 200 Quadratmeter große Gewerbeeinheiten für unterschiedliche Branchen, beispielsweise ein Café. Abgerundet werden soll das Vorhaben durch Grünflächen mit Rasen, Bäumen und Sträuchern.
Dass sich das Projekt Portal Nordwest gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan um Jahre verzögerte, hat seinen Grund. Auf dem Areal, wo aktuell gebaut wird, befand sich früher ein Schrotthandel. Dieser wurde vor mehr als zehn Jahren von Holzer in die Schönbachstraße umgesiedelt. Was blieb, war laut Peter Lukas „ein Boden mit kontaminiertem Material“. 1000 Lastwagen mit Aushub seien weggeschluss fahren worden. „Jetzt ist, wie uns das Umweltamt bescheinigt hat, alles sauber. Die Sanierung hat uns aber im Zeitplan zurückgeworfen.“
Hinter der Holzer GmbH & Co. verbirgt sich ein Familienunternehmen, das seit rund 150 Jahren in Augsburg ansässig ist. Die Firma ist mit der Entwicklung des Lebensmittelhandels verbunden, heute aber nicht mehr im operativen Geschäft tätig. Sie besitzt unter anderem das Grundstück im Norden Oberhausens, auf dem das Portal Nordwest in den nächsten Jahren abgeschlossen wird.
Peter Lukas ist nicht nur wegen der Lage an der Stadtgrenze zu Gersthofen und der Verkehrsanbindung (Autobahn und B17) vom Standort überzeugt. Auch mit den Mietern sei man zufrieden. „Mit Kaufland und Roller haben wir langfristige Verträge.“