Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine Skulptur aus Plastikmül­l am Hochablass

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist das Abfall-Aufkommen im Stadtwald deutlich nach oben gegangen. Die Stadtwerke machen mit einer besonderen Aktion auf die Verschmutz­ung des Trinkwasse­rschutzgeb­iets aufmerksam

- (skro)

Seit Freitag steht am Hochablass eine rund vier Meter hohe Skulptur aus Plastikmül­l. Das stilisiert­e Reh soll auf die Müllbelast­ung im Stadtwald aufmerksam machen und besteht aus Abfall, der bei diversen Müllsammel­aktionen zusammenge­tragen wurde. Man wolle, so Alfred Müllner, Geschäftsf­ührer der Stadtwerke, die hinter dem Projekt stehen, darauf hinweisen, dass von den 227 Kilo Plastikmül­l, die statistisc­h jeder Deutsche pro Jahr verursacht, ein Teil in der Natur lande, etwa auch im Siebentisc­hwald. Dort befindet sich das Trinkwasse­rschutzgeb­iet der Stadtwerke. „Wir hüten dieses Gebiet wie unseren Augapfel“, so Müllner.

Seit Beginn der Corona-Pandemie habe das Besucherau­fkommen im Stadtwald um 38 Prozent zugenommen, sagt Forstamtsl­eiter Jürgen Kircher. Dies sei einerseits völlig in Ordnung, weil der Wald ja ein Naherholun­gsgebiet sei. Anderersei­ts habe das Abfallaufk­ommen zugenommen. „Die 210 Müllkörbe im

Siebentisc­hwald werden jede Woche geleert. Momentan werden rund 1100 Liter Müll aus dem Wald geholt“, so Kircher. Das sei dreimal so viel wie sonst. Die Skulptur sei ein Hinweis, mitgebrach­te Verpackung­en und Müll mit nach Hause zu nehmen.

Entwickelt wurde das Reh von der Künstlergr­uppe GiKaMa, bestehend aus den Künstlern Daniel Man und Sebastian Giussani sowie der Architekti­n Ina Kapitola. Das Grundgerüs­t besteht aus Holz, die Hülle aus Verpackung­smüll. Er kam bei einigen Sammelakti­onen zusammen, bei denen sich unter anderem Schüler der Schulen St. Ursula, der Franz-von-Assisi-Realschule und des Rudolf-Diesel-Gymnasiums beteiligte­n. Die Skulptur soll bis Mitte September am Kuhsee-Ufer des Hochablass­es stehen.

Material stammt aus einigen Sammelakti­onen

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Aus Plastikfla­schen, Folien und Kunststoff­kanistern besteht die Oberfläche dieser vier Meter hohen Skulptur, mit der die Stadtwerke seit Freitag am Hochablass auf die Problemati­k von Müll im Stadtwald hinweisen.
Foto: Michael Hochgemuth Aus Plastikfla­schen, Folien und Kunststoff­kanistern besteht die Oberfläche dieser vier Meter hohen Skulptur, mit der die Stadtwerke seit Freitag am Hochablass auf die Problemati­k von Müll im Stadtwald hinweisen.

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