Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der Ball rollt wieder – aber ohne Zuschauer
In Bayern darf auch nur gegen Mannschaften aus Bayern gespielt werden
Landkreis Einmal hin, einmal her. Nachdem die Fußballer zu Wochenbeginn noch positive Signale aus der Staatskanzlei vernommen hatten, was die Durchführung von Testspielen betrifft, folgte am Dienstag die Enttäuschung: In der letzten Kabinettssitzung vor der Sommerpause wurden keine weiteren Lockerungen hinsichtlich der schrittweisen Wiederaufnahme des Amateurfußball-Spielbetriebs im Freistaat beschlossen. „Erst war die Hoffnung, dann die Enttäuschung“, zeigte sich nicht nur Klaus Assum, der Abteilungsleiter des TSV Gersthofen, überrascht.
Dann der Salto rückwärts. Entgegen dieser ersten Mitteilung sind Trainingsspiele im bayerischen Amateurfußball ab sofort doch wieder möglich (siehe heute auch überregionaler Sportteil). Dies hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann auf Nachfrage des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) in einem Brief an BFV-Präsident Rainer Koch klargestellt. „Bereits mit Umsetzung der ersten Lockerungsschritte hatte sich gezeigt, dass der organisierte Sport mit den neu gewonnenen Freiheiten pflichtbewusst umgeht und die Ausübung des Sports im Rahmen der gesetzten Vorgaben sicherstellt“, erklärt das Innenministerium.
Allerdings: Die Partien sind auf Vereine aus Bayern begrenzt. Und zwar, wenn diese in Bayern stattfinden. Eine Besonderheit gibt es im Kreis Donau. So dürfen die BachtalBayern des SV Altenberg und der Eintracht Staufen aus dem Landkreis Dillingen weiterhin zu Tests nach Württemberg fahren, wo sie unter WFV-Regie auch ihren Punkt- und Pokalspielbetrieb abwickeln. Sie dürfen sich aber aktuell keine württembergischen Gäste zu Testspielen nach Bayern einladen.
Bei den jetzt doch gestatteten Testpartien ist eine namentliche Erfassung aller am Spielbetrieb Beteiligten zu gewährleisten. Und die Spiele sind ohne Zuschauer abzuhalten. Das gilt auch für das heutige Testspiel des TSV Gersthofen gegen den Bayernligisten Schwaben Augsburg. „Die Situation ist einzigartig, aber wir ziehen das nach den vorgegebenen Regeln durch“, so Assum.
Die Bedeutung des Testspielstarts hebt auch Kreisspielleiter Reinhold Mießl hervor: „Wir brauchen eine vierwöchige Vorlaufszeit. Hätte wir erst am 16. August starten können, wäre unsere ganze Saisonplanung in Gefahr gewesen.“Die startet am 5. September mit dem Halbfinale im Kreispokal und geht mit der ersten Runde des Ligapokals am 6. September weiter. Mießl ist sehr zufrieden mit den Rückmeldungen. Alle Kreisligisten und Kreisklassisten haben gemeldet. In der A-Klasse sind nur sechs Team nicht dabei, und auch 78 von 92 B-Klassisten haben sich angemeldet. Mießl: „Das sind positive Signale für den Ligapokal.“
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