Augsburger Allgemeine (Land Nord)
So schön sind Ferien an Augsburgs Seen
Weil viele Augsburger wegen Corona zuhause bleiben, kann es an den Gewässern im Umland recht voll werden. Wer ein Parkchaos vermeiden will, kommt früh oder fährt mit dem Fahrrad. Was noch zu beachten ist
Nicht nur in den Sommerferien sind die Augsburger Badeseen beliebt. Doch jetzt, wo viele Menschen aufgrund von Corona zuhause bleiben, pilgern die Augsburger eben gerade in der schulfreien Zeit in Massen ans Wasser. Ein Streifzug an einige der beliebtesten Seen zeigt: Auch wenn es voll wird, kann man es hier gut aushalten.
Wer am Samstag an den Autobahnsee wollte, musste bei der Parkplatzsuche viel Geduld aufbringen. In weitem Umkreis war es schwierig, auch nur einen Platz am Straßenrand zu ergattern – die offiziellen Parkplätze waren ab Mittag voll. Doch wer erst einmal am See war, fand trotzdem ein schönes Plätzchen – auf dem weitläufigen Gelände verteilen sich die Badegäste auch bei starkem Andrang.
Der Grillplatz am See zieht vor allem Familien an. Wie die von Anna Vasile, die heute mit ihren Geschwistern, Onkeln und Tanten sowie deren Kindern im Schatten eines Baumes feiert. 20 Personen umfasst die Gruppe, die einen Geburtstag begeht und es sich dabei richtig gut gehen lässt. „Für uns ist der Autobahnsee ideal, sagt Vasile, die aus Schrobenhausen fast jedes Wochenende an den See an der Autobahn A 8 fährt. „Es gibt einen Platz für den Grill, der Strand ist sauber und auch die Toiletten sind in gutem Zustand“, lobt sie. Weil die Familie den ganzen Tag bleibt, hat sie eine Pavillon und Liegestühle aufgebaut, in Wannen warten eisgekühlte Getränke und auf den Grill kommen Koteletts und Hähnchen. Ein Klapptisch biegt sich unter Brot und weiteren Zutaten. „Das hier ist unser Urlaub“, betont die Frau. Eigentlich wollte man jetzt in Italien am Strand liegen – aber die Coronaferien am Autobahnsee seien auch schön, findet Anna Vasile.
Am anderen Ende des Sees vergnügt sich am Kinderspielplatz die achtjährige Nora mit ihrer Mama Fee beim Boccia-Spielen. „Ich finde es hier toll“, sagt Nora. „Ich kann schwimmen, tauchen und muss nicht so viele Baderegeln befolgen. Und es kostet noch nicht einmal Eintritt.“Auch der große Spielplatz gefällt der Schülerin. Die Mama ist von den sauberen Toiletten angetan – nur eine Dusche hätte sie sich hier gewünscht.
Ziemlich gefordert ist derzeit die Wasserwacht, sagen Wachleiterin Stephanie Siebert und ihr Kollege Robert Ruf. Man merke deutlich, dass viele Menschen gerade ihren Urlaub am See verbringen. „Unter der Woche wird es am Uferspielplatz oft heikel, weil Eltern ihren Kindern Wasserspielzeug geben, obwohl die Kleinen noch nicht schwimmen können“, berichtet Siebert. Überhaupt habe sich die Zahl von Nichtschwimmern in der letzten Zeit stark erhöht – und diese schreckten auch nicht davor zurück, in fließenden Gewässern wie Lech oder Wertach zu baden. Stephanie Siebert rät den Erholungssuchenden, zumindest die grundlegenden Baderegeln einzuhalten: Nicht mit vollem Magen, nicht überhitzt ins Wasser zu springen, gebiete eigentlich der gesunde Menschenverstand – trotzdem würde dagegen immer wieder verstoßen.
Auch am Kaisersee mussten sich
Erholungssuchenden etwas einfallen lassen, bevor sie an Augsburgs inoffiziellem FKK-Strand die Hüllen fallen lassen konnten. Rund um den See herrschte am Samstag Parkchaos – wer nicht mit dem Fahrrad unterwegs war, musste teilweise einen weiten Spaziergang zum See in Kauf nehmen.
Frisch aus dem Italienurlaub hat es Ramona und Georg an den Kuhsee gezogen. „Der Sand in Italien war nicht so pieksig wie die Steine hier“, findet Georg. Doch als Anwohner sei der See für ihn „Zuhause“. Freundin Ramona aus Buchloe ist vom Kuhsee angetan. So einen tollen See mitten in der Stadt findet man bei uns nicht“, sagt sie.
Wer am Kuhsee sein „Lieblingsplätzchen“finden will, muss rechtzeitig kommen – gerade am Wochenende wird es schnell voll. Auch der Parkplatz kommt dann an seine Grenzen. Dafür gibt es hier Kioske, ein Restaurant und einen Bootsverdie leih. Auch die Wasserwacht ist am Kuhsee vertreten und sorgt für die Sicherheit der Badegäste. Nach den letzten Wasserproben vom 20. Juli ist die Wasserqualität auch hervorragend, so die Stadt. Während der Badesaison prüft das Gesundheitsamt das Wasser im Vier-WochenRhythmus.
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