Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Letzter Flechtermarkt in Baar
Organisatorin Theresia Asam zieht es nach Oberfranken
Baar Der jährliche Flechtermarkt in Baar, der am Wochenende zum neunten Mal stattfand, ist mittlerweile zu einer festen Institution geworden. Organisatorin Theresia Asam, die den Markt in ihrem naturverbundenen Garten veranstaltet und auch zwei Zimmer ihres historischen Wohnhauses als Ausstellungsort ihrer geflochtenen Kunstwerke verwendet, teilte beim diesjährigen Flechtermarkt aber mit, dass er zum letzten Mal stattgefunden hat.
Nach insgesamt 14 Jahren, in denen sie Märkte in der Region veranstaltet hat, orientiert sich Asam nun neu. „Ich verändere mich“, sagte sie auf Nachfrage unserer Redaktion.
Es verschlägt sie nach Lichtenfels in Oberfranken, eine Hochburg der Korbflechterei. Hier besuchte sie bereits die staatliche Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung, um ihre Leidenschaft professionell zu erlernen.
Da der Baarer Markt mit den Ausstellern aus ganz Deutschland allein durch Asams Engagement stattfinden konnte, wird es ihn künftig nicht mehr geben, sofern nicht ein begeisterter Flechter oder eine Flechterin mit passender Örtlichkeit die Tradition fortführt.
Claudia Lorenzer aus Landsberg gehört seit einigen Jahren zu den festen Besuchern des Flechtermarktes und bedauert, dass es ihn nicht mehr geben soll, denn der Markt sei immer so „putzig“gewesen, wie sie beteuert. Sie hat am ersten der beiden Markttage auch gleich ihren ersten Weidenkurs absolviert. Theresia Asam zeigte hier, wie man aus den flexiblen Weidenzweigen ein kunstvolles Herz als Geschenk oder Mitbringsel flechten kann.
Insgesamt präsentierten und verkauften in diesem Jahr zwölf Aussteller ihre Kunstwerke. Neben der Korbware konnten auch Imkerei-, Ton-, Seiden- und Räucherartikel erworben werden. Malerisch eingebettet in den schattig überwachsenen Garten Asams konnten die erwarteten 1000 Besucher mit Maske und auf Abstand durch die Verkaufsstände schlendern oder selbst flechten.