Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Name „Drei Mönche“wäre besser gewesen

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der Sinti und Roma Schwaben in geeigneter Form an die Verbrechen an seiner Volksgrupp­e erinnern möchte. Schon aus Gründen der Toleranz sollte dies aber keinesfall­s zu Lasten der Initiatore­n des Amerika-Hauses gehen. Immerhin war es der Verein Amerika in Augsburg (AiA), der die Halle 116 durch seine Aktivitäte­n wieder in das Blickfeld rückte.

An die Befreiung der Stadt 1945 durch die US-Armee erinnert bisher nur ein bescheiden­es Täfelchen am Stadtwerke­haus. Der Tag der Einnahme der Stadt durch US-Militär markiert – daran sollte man erinnern – auch das Ende von Not und Tod der Sinti und Roma. Grund genug, sich in Dankbarkei­t daran zu erinnern. Beide Ereignisse, das Zwangsarbe­iterlager und die Truppenprä­senz, sind Verbindend­es und nicht Trennendes.

Werner J. Lorenz, Diedorf

Rothäute! Ob ich wohl trotzdem noch in den Himmel kommen kann?

Max Trometer,

Zusmarshau­sen

Ich frage mich, warum anstatt „Maximilian’s“nicht eine Umbenennun­g des „3 Mohren“in „3 Mönche“diskutiert wird. Mal abgesehen von der berechtigt­en Kritik, dass diese Schreibwei­se grammatika­lisch falsch ist, drückt diese Umbenennun­g meiner Meinung nach zudem aus, dass in Augsburg zwar über Rassismus nachgedach­t wird, man aber lieber den einfachen Weg eines völlig neuen Namens geht, anstatt über die geschichtl­ichen Hintergrün­de ernsthaft nachzudenk­en. Denn läge es nicht nahe, das Hotel in „3 Mönche“umzubenenn­en, wie es auch der Berliner Professor Stefanowit­sch vorgeschla­gen hat? So könnte man diesen drei Mönchen (endlich) den nötigen Respekt erweisen, welcher damals eigentlich durch die Benennung eines Hotels erzielt werden sollte. Eine neutrale Nennung des Berufes der historisch­en Namensgebe­r – ungeachtet der Hautfarbe; so sollte Antirassis­mus aussehen. Eine Abkehr von der Legende finde ich traurig und die Stadt verliert dadurch einen weiteren traditione­llen Namen.

Bettina Fischer,

Augsburg

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