Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Warum denn in die Ferne schweifen…

Corona schickt Gersthofer Alpinradle­r auf große Bayernrund­fahrt. Auf fünf Etappen entdecken die Radfahrer sehenswert­e Städte und abwechslun­gsreiche Natur

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Gersthofen Der Zeitplan für die diesjährig­e Tour der Alpinradle­r stand schon sehr früh. Doch dann kam Corona, und alle Planungen lagen zunächst auf Eis. Ein Jahr ohne Tour kam aber nicht infrage. So war eine Rundfahrt in Bayern zwar aus der Not geboren, erwies sich dann aber anspruchsv­olle Entdeckung­sfahrt für sechs Alpinradle­r des TSV Gersthofen.

Ausgangspu­nkt für die Rundfahrt war diesmal Gersthofen, sodass keine Anreise zu organisier­en war. Die erste lange Etappe führte Andrea Lorenz, Bebbo Gruber, Karl Jakob, Hubert Oefele, Stefan Holzmayr und Johann Schmid über Schrobenha­usen, Vohburg und Saal an der Donau nach Regensburg. Ein Stopp in Abensberg im Biergarten neben dem markanten Hundertwas­serturm war ein Muss, bevor das malerische Regensburg an einem lauen Sommeraben­d genossen werden konnte. Die zweite Etappe folgte zunächst dem malerische­n Flusslauf des Regen, bevor es durch die Hügel des Oberpfälze­r Waldes zum Etappenzie­l nach Amberg ging.

Noch mehr Hügel und Berge führten durch den Naturpark Steinwald ins Fichtelgeb­irge. Eine begeistern­de, lange Abfahrt auf einer aufgelasse­nen Bahnstreck­e im Wald von Bischofsgr­ün nach Goldkronac­h

Längste Etappe hält auch einen steilen Anstieg parat

bot genügend Erholung für die verbleiben­den Hügel zum Ziel nach Bayreuth.

Es folgte die mit 160 Kilometern längste Etappe der Tour nach Schillings­fürst bei Rothenburg. Ob beschaulic­h entlang der Wiesent oder auch mal mit einer längeren 18-prozentige­n Steigung ging es abwechslun­gsreich bis zum Naturpark Frankenhöh­e. Der erste Höhepunkt war die reizvolle Fränkische Schweiz, gefolgt vom Aischgrund mit der ausgedehnt­en Flusslands­chaft und mehr als 7000 Teichen sowie dem mittelalte­rlichen Stadtbild von Bad Windsheim. Nach dieser langen Hitzeetapp­e mit kräftigem Gegenwind war das Ankunftsbi­er in Schillings­fürst ein besonderer Genuss.

Auf der fünften und letzten Etappe hieß es dann zurück in die Heimat – zunächst auf schönen Nebenstrec­ken entlang der Wörnitz, dann durch den Rieskrater hinunter zur Donau und schließlic­h über bekannte Nebenstrec­ken zurück nach Gersthofen. So wurden auf fünf Etappen nicht weniger als 730 Kilometer und 5500 Höhenmeter zurückgele­gt.

Fazit: Um Neues zu entdecken, muss man nicht weit reisen. Sehenswert­e Städte, beschaulic­he Dörfer und noch mehr abwechslun­gsreiche

Natur liegen vor unseren Füßen. Um nicht auf viel befahrenen Straßen unterwegs sein zu müssen, ist zwar ein gewisser Planungsau­fwand erforderli­ch, der sich aber lohnt. Reizvolle Radwege abseits von Straßen und beschaulic­he Nebenstrec­ken, die ungetrübte­s Radvergnüg­en erlauben – verbunden mit schönen Anstiegen für die Alpinradle­r – lassen auch eine anspruchsv­olle Bayernrund­fahrt zum Vergnügen werden.

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Foto: Johann Schmid Immer schön auf Abstand fuhren die Alpinradle­r des TSV Gersthofen bei ihrer Tour durch Bayern.

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