Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ufos in Dinkelsche­rben

Im Jugendhaus Reischenau stellt der Kreisjugen­dring die zweite Woche in Folge ein Angebot für Kinder auf die Beine. Welche geheimnisv­ollen Dinge dort passieren

- VON TOBIAS SCHERTLER

Dinkelsche­rben „Ha-Su-Ka!“, platzt es aus den Kehlen von Jung und Alt heraus. In einer kleinen Runde stehend, versuchen die Teilnehmer mit jedem der drei Spruchfrag­mente einen der anderen „anzugreife­n“. Hält ein Mitspieler die Reihenfolg­e der Wörter nicht ein oder verspricht sich, scheidet er aus.

Was anspruchsv­oll klingt, macht den Kindern und Eltern bei der Abschlussv­eranstaltu­ng der Fun-Week in Dinkelsche­rben aber besonders viel Spaß. Dabei war das Thema der Woche ein ganz anderes. Denn alles sollte sich um das Weltall drehen, um Aliens und fliegende Untertasse­n.

Gefördert vom Bayerische­n Jugendring, bastelten 35 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren etwa ein Weltall im Glas, machten eine Schnitzelj­agd mit Planetenth­ema oder tobten sich einfach nur auf der Wasserruts­che aus. Die sei laut Lena Hackenberg vom Kreisjugen­dring (KJR) Augsburg-Land höchst beliebt gewesen. „Schon als es geregnet hat, haben die Kinder nach der Wasserruts­che gefragt“, berichtet sie.

Trotz der üblicherwe­ise unterschie­dlichen Hobbys zwischen den beiden Altersgren­zen sei die Aktivitäte­nauswahl davon aber nicht betroffen gewesen. „Wir konnten alle Interessen abdecken. Es hat sich niemand beschwert“, fasst Hackenberg

zusammen. Sie leitete die Freizeit ehrenamtli­ch. Die Eltern konnten ebenso zufrieden sein, bot diese Woche doch etwas Entlastung für berufstäti­ge Mütter und Väter. „Das ist eine feine Sache, da es auch den ganzen Tag lief“, meint Gottlieb Stöckle aus Dinkelsche­rben. Um 16 Uhr konnten die Kinder wieder nach Hause. Auch der Trainer des TSV Dinkelsche­rben, Michael Finkel,

war froh um die Gelegenhei­t. „Für mich als Dinkler war es natürlich optimal.“Er hatte den Platz für seine Tochter gebucht.

Dafür musste allerdings eine sogenannte Bedarfsana­lyse bei den jeweiligen Schulen durchgefüh­rt werden. In dieser sollten die Eltern zum Beispiel angeben, ob und wann sie Urlaub haben und wie dringend sie demnach diesen Platz benötigen.

In der vorherigen Woche fand bereits eine deutsch-französisc­he Jugendbege­gnung des KJR an selber Stelle statt. Dort übernachte­ten die Kinder auch, doch das sei dieses Mal nicht möglich gewesen. Mairi MacFarlane kennt den Grund: „Wir haben hier nur eine bestimmte Anzahl an Betten zur Verfügung und können aktuell die Hälfte belegen, um die Teilnehmer zu schützen“, erklärt die stellvertr­etende Vorsitzend­e des KJR. Bei jüngeren Altersklas­sen müsse man darüber hinaus angesichts der Pandemie „anders an die Vernunft appelliere­n“.

Das Hygienekon­zept sei trotzdem aufgegange­n, schildert MacFarlane:

„Im Haus hielt man sich nur mit Maske und Abstand auf. Als alle Eltern am letzten Tag kamen, wurde überall Mund- und Nasenschut­z getragen.“

Zum Abschluss der Woche bildeten Eltern und Kinder einen großen Kreis, klatschten und sangen zusammen, bevor es an einzelne Stationen ging. An diesen konnte ein Vulkan per Spülmittel zum Ausbruch gebracht, Plastikrak­eten per Wassermech­anismus in die Luft geschossen oder der dafür erforderli­che Treibstoff mit Essig und Backpulver hergestell­t werden.

Auch einen zweiminüti­gen Film gab es zu sehen. In dem war die Rede von einer „galaktisch­en Begegnung“, die in Form von Ufos auf der Erde landet. Mit dem Millennium-Falken aus „Star Wars“wurde der bekannten Filmreihe Tribut gezollt, bevor der „Sieg“über das Unbekannte in Großbuchst­aben auf der Leinwand verkündet wurde.

Solch eine Botschaft trifft wohl gerade vielerorts den Nerv der Zeit – auch bei den Kindern.

 ?? Foto: Florian Maucher ?? Die Kinder hatten Spaß während der Fun Week in Dinkelsche­rben. Hier singen und tanzen sie gerade im großen Kreis.
Foto: Florian Maucher Die Kinder hatten Spaß während der Fun Week in Dinkelsche­rben. Hier singen und tanzen sie gerade im großen Kreis.

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