Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sollte Impfen Pflicht sein?
Politiker diskutieren über diese Frage. Es gibt viele Bedenken
Soll ich mich gegen das Coronavirus impfen lassen oder doch lieber nicht? Das fragen sich gerade viele Menschen. Das darf nämlich jeder selbst entscheiden. Niemand wird gezwungen, sich impfen zu lassen.
Eine Impfung hilft dem Körper dabei, Abwehrstoffe gegen ein Virus zu bilden. Sie schützt also vor einer bestimmten Krankheit. Wäre es daher nicht schlau, einfach alle gegen das Virus zu impfen? Dann wäre die Pandemie bestimmt schneller vorbei. Seit ein paar Wochen können sich die ersten Menschen in Deutschland gegen das Coronavirus impfen lassen. Bis alle dran waren, wird es aber noch Monate dauern.
Manche Leute sind sich aber gar nicht so sicher, ob sie sich impfen lassen sollen. Sie wollen zum Beispiel erst mal abwarten, wie der Impfstoff wirkt. Ein wichtiger Politiker aus Deutschland sprach deshalb am Dienstag über eine Impfpflicht für bestimmte Berufe. Sie könnte etwa für Mitarbeiter in Krankenhäusern und Altenheimen gelten.
Da haben Experten aber Bedenken. Wenn man Menschen zu etwas zwingt, wollen sie es vielleicht erst recht nicht mehr machen. Das sagt ein Experte. „Wenn sich sehr viele Menschen freiwillig impfen lassen, dann ist ein Zwang nicht mehr notwendig“, sagt er. Deswegen müsse man den Menschen Zeit geben, sich zu informieren. Dann würden sie sich auch freiwillig impfen lassen.
Außerdem gibt es noch ein Problem. Man weiß noch nicht genau, ob ein Geimpfter andere Menschen anstecken könnte. Experten sagen: Solange man das nicht weiß, kann es auch keine Pflicht geben.
Die Impfung gegen das Coronavirus gilt als sehr sicher. Trotzdem kann es sein, dass ganz seltene Nebenwirkungen noch nicht entdeckt wurden. „Das Risiko muss jeder für sich selbst eingehen“, sagt der Fachmann. Deswegen dürfe die Regierung das nicht einfach für alle Menschen entscheiden. Der Experte sagt aber: „Ich würde mich für eine Impfung direkt anstellen!“