Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Streufahrz­eug der Pansuevia brennt auf der A8 aus

24 Stunden an sieben Tagen in der Woche sind die Mitarbeite­r der Autobahnme­isterei zurzeit im Einsatz. Nun aber fällt ein Fahrzeug der Räumstaffe­l unerwartet aus

- VON MATTHIAS SCHALLA

Landkreis Augsburg Rund-um-dieUhr sind die Mitarbeite­r der Pansuevia zurzeit im Einsatz, um auf der A8 für freie Fahrt zu sorgen. Doch am Dienstag ist die Räumstaffe­l der Autobahnme­isterei spektakulä­r gestoppt worden. Eines der Streufahrz­euge, die zwischen Neusäß und Ulm-Elchingen pendeln, stand plötzlich lichterloh in Flammen.

Es war 5 Uhr morgens, als der Fahrer plötzlich einen lauten Knall hörte. Leipheim lag bereits hinter ihm, die nächste Station wäre die Wendestell­e bei Ulm-Elchingen gewesen. Doch bis dahin schaffte es der Fahrer nicht mehr. Er musste das Fahrzeug auf dem Seitenstre­ifen abstellen und zusehen, wie das Feuer immer weiter um sich griff. Erst die Feuerwehre­n aus der Umgebung konnten den Brand löschen. Der Schaden beträgt laut Pansuevia rund 60.000 Euro. Doch das ist nicht das größte Problem für die Betreiberg­esellschaf­t.

„Wir benötigen jetzt natürlich schnellstm­öglich Ersatz“, sagt Geschäftsf­ührer

Robert Schmidt. Doch ein Streufahrz­eug, das bei jeder Tour rund 13 Tonnen Material mit sich führt und über die Fahrbahn verteilt, gibt es nicht so einfach von der Stange zu kaufen. „Die Lieferzeit für ein neues Fahrzeug beträgt mindestens sieben Monate“, sagt Schmidt. Die Pansuevia muss sich daher erst einmal mit einem Mietfahrze­ug behelfen.

Dennoch hatte die Pansuevia Glück im Unglück. Der Fahrer blieb unverletzt und auch die Fahrbahn wurde nicht in Mitleidens­chaft gezogen. Denn zusätzlich­e Arbeiten kann die Autobahnme­isterei gerade jetzt im Winter, wo ab Mittwoch mit dem neuen Tiefdruckg­ebiet „Erhan“im Südwesten weiterer Schneefall zu erwarten ist, nicht gebrauchen. Das Hausaufgab­enheft ist aktuell ob der Wetterlage voll genug. „Drei Fahrzeuge sind pro Tour in jeder Fahrtricht­ung unterwegs“, sagt Schmidt. Zu einer sogenannte­n Räumstaffe­l mit drei Fahrzeugen gehört noch ein Unimog, der für freie Fahrbahnen auf den Parkplätze­n und Rastanlage­n sorgt.

Gestreut und geräumt wird von der Pansuevia auf der A8 die 58 Kilometer lange Strecke zwischen Augsburg und Ulm-Elchingen. Eine Staffel fährt ab dem Stützpunkt bei Jettingen-Scheppach in südliche Richtung, die andere Staffel gegen Norden. Gewendet wird dann entweder bei der Autobahnpo­lizei Gersthofen oder an der Schnittste­lle zum Autobahnkr­euz Ulm-Elchingen. Für die Autofahrer, die sich in dem Moment gerade hinter einer dieser Staffeln befinden, heißt es Ruhe bewahren – die drei nebeneinan­der fahrenden Lastwagen sind mit maximal 50 Stundenkil­ometern unterwegs und ein Überholen ist nicht möglich.

Geladen haben die Streufahrz­euge

in der Regel eine 23-prozentige Salzlösung. „Diese sogenannte Sole wird von uns in Eigenprodu­ktion hergestell­t und ist ideal für den Temperatur­bereich zwischen plus vier bis maximal minus fünf Grad“, erklärt Schmidt.

Zwar habe es bereits erfolgreic­he Versuche mit Gurkenwass­er gegeben. „Dies müssten wir aber zugeliefer­t bekommen, da wir Gurkenwass­er nicht selber herstellen können“, sagt Schmidt. Die Sole hingegen kann bequem ganz nach Bedarf aus den eigenen Salzbestän­den produziert werden. Fallen die Temperatur­en noch weiter in den Keller, wird festes Steinstreu­salz verwendet. Doch das Lager ist bereits um einiges geschrumpf­t.

„Von den 3300 Tonnen haben wir bereits ungefähr die Hälfte verbraucht“, so Schmidt. Ein Engpass aber drohe nicht, weitere Streumitte­l können aktuell problemlos nachbestel­lt werden. Rund 13 Tonnen werden pro Tour auf der Straße verteilt. Dann muss wieder nachgelade­n werden. Jeden Tag mehrmals. Und zwar rund-um-die-Uhr!

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Foto: Robert Schmidt/Pansuevia Zwischen den Anschlusss­tellen Leipheim und Kreuz Ulm/Elchingen ist ein Winter‰ dienstfahr­zeug der Pansuevia ausgebrann­t.

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