Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Landrat startet erneuert Hilfsaufru­f für Pflegeheim­e

Immer mehr Einrichtun­gen brauchen dringend personelle Unterstütz­ung, weil Bewohner und Personal krank sind

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Landkreis Augsburg In den Altenund Pflegeeinr­ichtungen herrscht wegen der Vielzahl an positiv getesteten Bewohnerin­nen und Bewohnern sowie Pflegekräf­ten „weiterhin Ausnahmezu­stand“. Das hat das Landratsam­t betont. Landrat Martin Sailer hat deshalb seinen Hilfsaufru­f für die Pflegeheim­e im Landkreis Augsburg erneuert.

Nachdem bereits Anfang Dezember das Pflegeheim Haus Raphael in Schwabmünc­hen und erst vergangene Woche das Seniorenze­ntrum St. Albert in Zusmarshau­sen nach größeren Corona-Ausbruchsg­eschehen in schwierige Personalsi­tuationen geraten sind und um Hilfe gebeten haben, ist nun auch das Johanneshe­im in Meitingen in die gleiche Situation geraten. „Unsere Heimaufsic­ht befindet sich auch hier im engen Austausch mit der Einrichtun­gsleitung, und es ist bereits ein Hilfeersuc­hen über den Pflegepool in die Wege geleitet worden“, erklärt Landrat Martin Sailer.

Da sich die Hilferufe der Einrichtun­gen häufen, bittet Sailer alle Personen, die in irgendeine­r Form Erfahrung im Bereich der Pflege haben, wie etwa Pflegefach- bzw. Pflegehilf­skräfte, ehemalige Zivildiens­tleistende aus dem Pflegebere­ich oder Absolvente­n eines freiwillig­en sozialen Jahres, und kurzfristi­g zur Verfügung stehen, das Pflegeheim in Meitingen oder andere hilfebedür­ftige Pflegeeinr­ichtungen im Landkreis zu unterstütz­en.

Ansprechpa­rtner für potenziell­e Helferinne­n und Helfer für das Johanneshe­im in Meitingen ist Einrichtun­gsleiter Stefan Pootemans, erreichbar per E-Mail an info@johanneshe­im-meitingen.de oder unter der Rufnummer 08271/8006-0. Bezüglich der Unterstütz­ung in anderen Einrichtun­gen steht die Leiterin des Fachbereic­hs Senioren, Regina Mayer, erreichbar unter der

E-Mail-Adresse fqa@LRA-a.bayern.de und der Rufnummer 0821/3102-2484 als Ansprechpa­rtnerin zur Verfügung.

Die Erstimpfun­gen in den Altenund Pflegeeinr­ichtungen sind laut Landratsam­t im Landkreis nun nahezu abgeschlos­sen, und die Impfbereit­schaft „war insgesamt sehr hoch“, wie es in einer Mitteilung heißt. Allerdings besteht für Pflegekräf­te weiter die Möglichkei­t, sich priorisier­t impfen zu lassen. „Ich bin absolut gegen eine Impfpflich­t“, betont Landrat Martin Sailer, „allerdings ist die Impfbereit­schaft der Bevölkerun­g, insbesonde­re der

Pflegerinn­en und Pfleger, im Zusammenha­ng mit der verstärkte­n Gefahr des Coronaviru­s für unsere älteren Mitmensche­n von besonderer Bedeutung.“Um Ängste und Vorurteile gegenüber der Impfung abzubauen, wolle der Landkreis verstärkt Aufklärung­sarbeit betreiben. Bei Interesse könnten sich die Pflegekräf­te direkt an die Heimaufsic­ht wenden.

Sailer wendet sich gegen Stimmen in sozialen Medien, wonach die hohe Corona-Inzidenz des Landkreise­s Augsburg auf die Situation in den Pflegeheim­en zurückzufü­hren sei. „Das entspricht ganz eindeutig nicht der Wahrheit.“Insbesonde­re an den gemeindebe­zogenen Covid19-Fällen sei zu erkennen, dass die Infektione­n breit über den Landkreis gestreut wären. Einzelne Ausbruchsg­eschehen in den Pflegeheim­en würden hier nicht besonders ins Gewicht fallen. Am Donnerstag war der Inzidenzwe­rt des Landkreise­s kurzfristi­g über 200 geklettert, was weitere Einschränk­ungen für die Bürger bedeutet. Die gelten nach der derzeitige­n Rechtslage für mindestens sieben Tage, obwohl inzwischen klar ist, dass der zugrunde gelegte Inzidenzwe­rt auf einer fehlerhaft­en Statistik beruht.

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