Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gemeinde will Wort halten
Viele wollen in Nordendorf bauen. Das führt mitunter zu Schwierigkeiten, wie sich jetzt im Rat zeigte
Nordendorf Das Thema Bauen nimmt weiterhin einen breiten Raum in den Sitzungen des Nordendorfer Gemeinderates ein. So ging es in der jüngsten Sitzung sowohl um Planungsrecht als auch um konkrete Bauwünsche in Blankenburg. Das Problem dabei: der Hochwasserschutz.
Beschlossen wurde die Einbeziehungssatzung für ein Grundstück am Holzener Weg in Blankenburg. Der Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes war zu entnehmen, dass bei künftigen Vorhaben nicht mehr nur ein hundertjähriges Hochwasser (HQ 100) als Maßstab angelegt wird, sondern „HQ extrem“. Um bei Hochwasserereignissen keine Ansprüche gegenüber Staat und die Kommune zu riskieren, soll in Genehmigungen darauf hingewiesen werden, dass es sich um ein Risikogebiet handelt. Das betroffene Flurstück profitiert vom bereits umgesetzten Hochwasserschutz in Blankenburg.
Dazu hatten die Anwohner des Holzener Weges einen Teil ihrer Grundstücke zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug stellte ihnen die Gemeinde in Aussicht, Baumaßnahmen zwischen Wohnhaus und Damm zuzulassen. Laut Bürgermeister Tobias Kunz liegen bereits mehrere entsprechende Anfragen vor. Obwohl der Bereich hochwasserfrei ist, gestaltet sich die Bebauung rechtlich schwierig, da ihn das Landratsamt als Außenbereich sieht. Abhilfe könnte über die Aufstellung
eines Bebauungsplans geschaffen werden. Unter anderem Rainer Behringer machte deutlich, dass den Anliegern damals Zusagen gemacht wurden, um einen schnellen Hochwasserschutz zu erreichen. „Die Gemeinde steht im Wort.“Um die Glaubwürdigkeit bezüglich ihrer Zusagen nicht infrage zu stellen, beschloss der Gemeinderat mit einer Gegenstimme die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes.
Während Verwaltung und Gemeinderäte gegen die Errichtung von zwei kleinen Einfamilienhäusern und einem Doppelhaus auf einem Grundstück an der Bergstraße in Blankenburg keine grundlegenden Einwendungen haben, stößt die angefragte Bebauung am nordöstlichen Ende der Dieselstraße im Mischgebiet Nord auf Ablehnung. Auf dem etwa tausend Quadratmeter großen Grundstück sind insgesamt vier Zweifamilienhäuser mit Garagen vorgesehen. Bürgermeister Kunz machte deutlich, dass die Schaffung von Wohnraum grundsätzlich positiv zu bewerten sei, die Bebauung müsste auf diesem Grundstück jedoch reduziert werden.
● Dirtbikestrecke Manuela Wiedenmann berichtete, dass das Jugendteam auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Dirtbikestrecke vorangekommen sei. Auch unter dem Gesichtspunkt von haftungsrechtlichen Fragen schlug sie den Spielplatz am Sportplatz vor. Wenn die bestehende Seilbahn, die ohnehin in einem schlechten Zustand ist, verlegt wird, könnte die Strecke mit relativ geringem Aufwand gebaut werden.
Der Vorschlag fand allgemein Zustimmung. Matthias Füller regte an, im Zusammenhang auch eine Rollerstrecke
für kleinere Kinder zu überlegen.
● Heizung Weiter Ärger bereitet die Pelletheizung des Bürgersaals. Nachdem sich kürzlich die Pellets bis zur Schnecke durchgebrannt hatten, wurde ein automatischer Löschvorgang ausgelöst. Dadurch wurden Heizungskeller und Fahrstuhlschacht unter Wasser gesetzt. Mit der Heizung gab es von Anfang an Ärger. Da der Hersteller eine kulante Regelung in Aussicht gestellt hat, wird jetzt sogar über eine komplette Erneuerung nachgedacht.
● Waldkindergarten Der Waldkindergarten ist auf einem guten Weg. Die Planung wurde mit den zuständigen Stellen abgestimmt. Als kostengünstige Unterkunft ist nun eine Waldhütte vorgesehen, ergänzt durch eine Toilettenhütte und eventuell einen alten Bauwagen als Lagermöglichkeit.
Bebauung gestaltet sich in diesem Bereich schwierig