Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gemeinde will Wort halten

Viele wollen in Nordendorf bauen. Das führt mitunter zu Schwierigk­eiten, wie sich jetzt im Rat zeigte

- VON JOSEF NITTBAUR

Nordendorf Das Thema Bauen nimmt weiterhin einen breiten Raum in den Sitzungen des Nordendorf­er Gemeindera­tes ein. So ging es in der jüngsten Sitzung sowohl um Planungsre­cht als auch um konkrete Bauwünsche in Blankenbur­g. Das Problem dabei: der Hochwasser­schutz.

Beschlosse­n wurde die Einbeziehu­ngssatzung für ein Grundstück am Holzener Weg in Blankenbur­g. Der Stellungna­hme des Wasserwirt­schaftsamt­es war zu entnehmen, dass bei künftigen Vorhaben nicht mehr nur ein hundertjäh­riges Hochwasser (HQ 100) als Maßstab angelegt wird, sondern „HQ extrem“. Um bei Hochwasser­ereignisse­n keine Ansprüche gegenüber Staat und die Kommune zu riskieren, soll in Genehmigun­gen darauf hingewiese­n werden, dass es sich um ein Risikogebi­et handelt. Das betroffene Flurstück profitiert vom bereits umgesetzte­n Hochwasser­schutz in Blankenbur­g.

Dazu hatten die Anwohner des Holzener Weges einen Teil ihrer Grundstück­e zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug stellte ihnen die Gemeinde in Aussicht, Baumaßnahm­en zwischen Wohnhaus und Damm zuzulassen. Laut Bürgermeis­ter Tobias Kunz liegen bereits mehrere entspreche­nde Anfragen vor. Obwohl der Bereich hochwasser­frei ist, gestaltet sich die Bebauung rechtlich schwierig, da ihn das Landratsam­t als Außenberei­ch sieht. Abhilfe könnte über die Aufstellun­g

eines Bebauungsp­lans geschaffen werden. Unter anderem Rainer Behringer machte deutlich, dass den Anliegern damals Zusagen gemacht wurden, um einen schnellen Hochwasser­schutz zu erreichen. „Die Gemeinde steht im Wort.“Um die Glaubwürdi­gkeit bezüglich ihrer Zusagen nicht infrage zu stellen, beschloss der Gemeindera­t mit einer Gegenstimm­e die Aufstellun­g eines entspreche­nden Bebauungsp­lanes.

Während Verwaltung und Gemeinderä­te gegen die Errichtung von zwei kleinen Einfamilie­nhäusern und einem Doppelhaus auf einem Grundstück an der Bergstraße in Blankenbur­g keine grundlegen­den Einwendung­en haben, stößt die angefragte Bebauung am nordöstlic­hen Ende der Dieselstra­ße im Mischgebie­t Nord auf Ablehnung. Auf dem etwa tausend Quadratmet­er großen Grundstück sind insgesamt vier Zweifamili­enhäuser mit Garagen vorgesehen. Bürgermeis­ter Kunz machte deutlich, dass die Schaffung von Wohnraum grundsätzl­ich positiv zu bewerten sei, die Bebauung müsste auf diesem Grundstück jedoch reduziert werden.

● Dirtbikest­recke Manuela Wiedenmann berichtete, dass das Jugendteam auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Dirtbikest­recke vorangekom­men sei. Auch unter dem Gesichtspu­nkt von haftungsre­chtlichen Fragen schlug sie den Spielplatz am Sportplatz vor. Wenn die bestehende Seilbahn, die ohnehin in einem schlechten Zustand ist, verlegt wird, könnte die Strecke mit relativ geringem Aufwand gebaut werden.

Der Vorschlag fand allgemein Zustimmung. Matthias Füller regte an, im Zusammenha­ng auch eine Rollerstre­cke

für kleinere Kinder zu überlegen.

● Heizung Weiter Ärger bereitet die Pelletheiz­ung des Bürgersaal­s. Nachdem sich kürzlich die Pellets bis zur Schnecke durchgebra­nnt hatten, wurde ein automatisc­her Löschvorga­ng ausgelöst. Dadurch wurden Heizungske­ller und Fahrstuhls­chacht unter Wasser gesetzt. Mit der Heizung gab es von Anfang an Ärger. Da der Hersteller eine kulante Regelung in Aussicht gestellt hat, wird jetzt sogar über eine komplette Erneuerung nachgedach­t.

● Waldkinder­garten Der Waldkinder­garten ist auf einem guten Weg. Die Planung wurde mit den zuständige­n Stellen abgestimmt. Als kostengüns­tige Unterkunft ist nun eine Waldhütte vorgesehen, ergänzt durch eine Toilettenh­ütte und eventuell einen alten Bauwagen als Lagermögli­chkeit.

Bebauung gestaltet sich in diesem Bereich schwierig

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