Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Teurer grüner Wasserstoff
Zum Interview mit Marco Buschmann „Unser Klimakonzept ist das härteste“(Politik) vom 3. Mai:
Auch die FDP gibt sich jetzt als Klimaschutzpartei. Dass das nicht ihr Kernthema ist, zeigt eindrucksvoll das Interview mit Fraktionsgeschäftsführer Buschmann. So nennt er als Alternative zu grünem Strom grünen Wasserstoff. Grüner Wasserstoff wird aus der Elektrolyse des Wassers mithilfe von grünem Strom erzeugt. So ist die Definition. Damit ist grüner Wasserstoff auch zwangsläufig teurer als grüner Strom. Zur Erweiterung der Anwendungsgebiete der erneuerbaren Energien, etwa in der Stahlproduktion, ist die Nutzung grünen Wasserstoffs trotzdem sinnvoll. Man darf nur nicht so tun, als könne es grünen Wasserstoff ohne einen starken Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien geben. Mit Bezug auf den von der FDP präferierten Emissionshandel sagt Buschmann: „Man kann einen Plan vorgeben, wie sich Jahr für Jahr die Mengen (an CO2, E.B.) verringern müssen.“Das ist richtig! Verwunderlich ist dabei nur, dass es von der FDP kommt, die sich schon immer heftig gegen echte und vermeintliche „Planwirtschaft“wehrt. Der bisherige Emissionshandel krankt daran, dass die Obergrenze starr ist und eben nicht abgesenkt wird.
Dr. Eduard Belotti,
Augsburg