Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Grundschüler kehren zurück
Seit Dienstag liegt die Inzidenz im Landkreis unter 165. Wenn das am Samstag so bleibt, beginnt am Montag der Präsenzunterricht für alle Grundschüler – nach fünf Monaten
Seit Dienstag liegt die Inzidenz unter 165. Wenn das so bleibt, beginnt am Montag der Präsenzunterricht für alle Grundschüler – nach fünf Monaten.
Landkreis Augsburg Um die Rückkehr der Kinder in den Präsenzunterricht wird seit Beginn der Pandemie gestritten – Bayern wählte bislang eher den vorsichtigeren Weg. Doch vor wenigen Tagen entschied sich die Bayerische Staatsregierung dann doch für eine stabile Inzidenz unter 165 als Grenzwert für den Unterricht in der Schule. Und beim Wörtchen „stabil“wird’s kompliziert: Das heißt laut Kultusministerium: Unterschreitet ein Landkreis den Schwellenwert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen, treten die entsprechenden Maßnahmen ab dem übernächsten Tag in Kraft.
Im Fall des Landkreises Augsburg fiel die Inzidenz am vergangenen Dienstag erstmals unter 165, der fünfte Tag ist der Samstag.
Somit werden die Eltern besonders achtsam die Inzidenz verfolgen, und die Schulen informieren rechtzeitig über den Unterrichtsbetrieb. Im Fall des Landkreises Augsburg fiel die Inzidenz am vergangenen Dienstag erstmals unter 165, der fünfte Tag ist der Samstag. Das bedeutet also: Ab Montag können alle Grundschüler und auch die 5. und 6. der Förderschulen wieder in den Präsenzunterricht – mit Testpflicht an jedem zweiten Tag, drei Mal die Woche. Wo der Mindestabstand nicht gewährleistet werden kann – und das ist in den meisten Schulen im Landkreis der Fall –, findet Wechselunterricht statt. Entweder im wöchentlichen oder täglichen Wechsel.
Bereits am Donnerstag liefen beim Schulamt und in den Schulen die Vorbereitungen an: „Inzwischen machen die Schulen das sehr routiniert“, sagt Schulamtsleiter Thomas Adleff. Es herrsche eine „gelassene Gleichmütigkeit“angesichts der eher kurzfristigen Ansagen der Politik.
Inzwischen sei ja so ziemlich jede Regelung schon mal da gewesen, nun müssten lediglich die Schnelltests für eine deutlich größere Anzahl von Schülern organisiert werden. Es sei aber schon klar: Bis zu den Pfingstferien reichen die vorhandenen Schnelltests aus, danach werden einfach größere Mengen nachbestellt. „Wir haben auch noch Notbestände vorrätig für Schulen, die nicht genügend Test haben“, so der Schulamtsleiter.
In der Eichenwaldschule Neusäß hat man bereits gestern mit dem
Ausbau der „Teststation“in der Schulturnhalle begonnen. „Wir erwarten, dass am Montag wieder 150 Grundschüler der 1. bis 3. Klasse in die Schule kommen“, sagt Schulleiter Thomas Fink. Man habe an der Eichenwaldschule das Glück, dass es genügend Platz gebe und die Mindestabstände eingehalten werden könnten. Das heißt, es kann täglich normaler Unterricht in der Schule stattfinden. Auch das Testen im Klassenzimmer muss hier nicht sein, man habe die Turnhalle dafür vorbereitet.
Es gibt einen getrennten Testbereich im Foyer für die Viert- und die Neuntklässler (Abschlussklassen), die im Testprozedere schon „alte Hasen“sind. Die Neuankömmlinge werden ihre Selbsttests in der großen Sporthalle durchführen. Immer Montag, Mittwoch und Freitag ist Testtag. „Da wir genügend Platz haben, darf am Anfang bei den Kleinen, den Erst- und Zweitklässlern, ausnahmsweise auch ein Elternteil zum Testen mitkommen“, erklärt Fink. Dies trage zur Beruhigung aller Beteiligten bei. „Die anfängliche Aufregung ums Testen in der Schule hat sich aber schnell gelegt.“Die Schüler konnten ein Testset zum Ausprobieren mit nach Hause nehKlassen men, danach war das Testen in der Schule unproblematisch. In der Grundschule Graben fänden die Tests in den Klassenzimmern statt, sagt die stellvertretende Schulleiterin Angela Wahl.
Im Distanzunterricht wurde den Kindern bereits gezeigt, wie die Testungen funktionieren. Um ihnen die Angst zu nehmen, hat die Schule die bisherige Erfahrung von den Viertklässlern und den Kindern in der Notbetreuung gesammelt. Diese haben sich in den vergangenen Wochen schon selber in der Schule getestet und berichteten zum Beispiel: „Ist nicht so angenehm, aber auch nicht schlimm.“Oder: „Negativ ist gleich positiv, oder eben andersherum.“Das beruhigte auch die Eltern, sagt Angela Wahl.
Auch in der Königsbrunner Grundschule König Otto I., die ab nächster Woche Wechselunterricht macht, laufen die Tests bei den Viertklässlern mittlerweile „fast routinemäßig und sehr zuverlässig“, sagt Konrektorin Elfriede Weyrauther. Den Erst- bis Drittklässlern hat die Schule ein Testkit und Videos geschickt, sodass sie zu Hause von den Eltern angeleitet üben konnten. In der Schule leiten die Lehrkräfte die Tests dann an.