Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ausgezeichnete Methoden
Wie man in Corona-Zeiten Schule neu denken kann
Pfaffenhofen Seit März 2020 schalten sich Lehrer regelmäßig per Video zu ihren Schülern nach Hause, der Distanzunterricht ist Alltag geworden – und er stellte manche Unterrichtsmethode auf die Probe, neue Ideen werden geboren. Ein paar davon wollen wir hier vorstellen.
Eine Lehrerin, die für ihre Art zu unterrichten diese Woche erst den Deutschen Lehrerpreis bekommen hat, ist Annette Wörmann vom Schyren-Gymnasium in Pfaffenhofen an der Ilm. Ihre Schüler haben sie dafür vorgeschlagen, eine Jury des Deutschen Philologenverbands und der Heraeus-Bildungsstiftung wählte sie am Ende aus. Die 38-Jährige unterrichtet Latein und Katholische Religionslehre, ein Schüler schreibt in seiner Begründung: „Sie versteht es, jeden Schüler zu packen, Stoff so zu erklären, dass ihn alle verstehen, und gestaltet immer abwechslungsreichen und aufregenden Unterricht.“Seit einem Jahr vor allem digital.
Wenn Annette Wörmann selbst von ihrem Unterricht erzählt, wirkt sie ganz bodenständig: „Mir geht’s darum, den Schülerinnen und Schülern Raum zu geben, Fragen zu stellen, Antworten zu reflektieren und wirklich Freude am Denken, am Lernen, am Kompetenzzuwachs zu entwickeln“, sagt sie unserer Redaktion. Dafür lädt Annette
Wörmann auch Experten aus allen wissenschaftlichen Disziplinen ein, die mit den Schülern der höheren Klassen per Video diskutieren. „Spannend war’s, als ein Lichtforscher von den positiven Auswirkungen natürlichen Lichts auf die Gesundheit berichtete“, erinnert sich die Lehrerin. Ein Meteorologe zeigte den Schülern, wie man aus Wolken liest, ein Musikwissenschaftler analysierte die Sprache von MetalBands.
Am liebsten steht die Lehrerin im Klassenzimmer, doch auf den Distanzunterricht haben sie und ihre Schüler sich gut eingestellt. Ihr Tipp: „Sei es ein Energizer, also ein Aktivierungsspiel oder ein Quiz mit Wettbewerbscharakter – die Schüler zu aktivieren, darum geht’s.“