Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Campen auf dem Bauernhof
Ministerium will es Landwirten erleichtern, Wohnmobilstellplätze anzubieten
München Platz haben viele Landwirte, ein paar Euro zusätzlich sind immer willkommen – künftig sollen die Bauern in Bayern deshalb leichter Wohnmobilstellplätze einrichten können. Bau- und Landwirtschaftsministerium überarbeiten derzeit einen Leitfaden für die Genehmigungsbehörden, in dem erstmals bis zu drei Wohnmobilstellplätze „in räumlich-funktionalem Zusammenhang zur Hofstelle“explizit aufgenommen werden.
„Der Schutz des Außenbereichs steht nach wie vor im Vordergrund. Stellplätze irgendwo am Ende eines Maisackers wären schwierig, weil man ja eine gewisse Infrastruktur braucht“, erläuterte ein Sprecher des Bauministeriums am Donnerstag. Sanitär- und andere nötige Einrichtungen sollten nach Möglichkeit in bestehenden Räumen untergebracht werden, das äußere Erscheinungsbild des Betriebes sollte erhalten bleiben. Dauerstellplätze sind nach den Leitlinien, deren Veröffentlichung für Ende Mai oder Anfang Juni geplant ist, ausgeschlossen.
Grundsätzlich ist es den Angaben zufolge so, dass Landwirte im Außenbereich bauen dürfen, wenn dies dem Betrieb dient. Was dazu zählt, ist im Baugesetz allerdings nicht konkret geregelt. Deshalb gibt es von den Ministerien die „Gemeinsame Bekanntmachung Bauen im Rahmen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe“als Leitfaden für die Genehmigungsbehörden. Bisher mussten die Behörden bei einem entsprechendem Bauantrag immer nach eigenem Gusto einschätzen, ob Camperstellplätze der jeweiligen Landwirtschaft dienen oder nicht.