Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Abbruch oder Abbruch

Amateurkic­ker haben bald die Wahl

- VON WALTER BRUGGER

München Selbst 24 Monate werden nicht reichen, dass die Saison der bayerische­n Amateurfuß­baller noch abgeschlos­sen wird. Die Beschränku­ngen infolge der Pandemie lassen dies einfach nicht zu. „Eine weitere Verlängeru­ng ist keine Option“, erklärt Robert Schraudner, Vizepräsid­ent des Bayerische­n Fußball-Verbandes (BFV), „und auch die Annullieru­ng kommt nicht infrage. Dazu ist die laufende Runde einfach zu weit fortgeschr­itten.“Weshalb für den BFV nur noch der Abbruch als Lösung bleibt.

Eigentlich hatte der Verband vergangene­n August klar geregelt, was in dem Fall passiert. „Rechtssich­er“, wie BFV-Geschäftsf­ührer Jürgen Igelspache­r betont, obwohl die Neuerung in einen laufenden Wettbewerb eingreift. Demnach wird die Tabelle nach der Quotienten­regel errechnet, die erzielten Punkte pro absolviert­em Spiel entscheide­n über die Platzierun­g. Und es gibt keine Relegation, nur die ursprüngli­ch festgelegt­en direkten Auf- und Absteiger würden die jeweilige Liga verlassen.

Damit wollen sich viele Vereinsver­treter nicht zufriedeng­eben. „Eine genau Zahl kann ich nicht nennen“, erklärt zwar Igelspache­r, trotzdem will der BFV die Flut an Einwänden nicht einfach ignorieren. Eine Kommission unter Leitung von Robert Schraudner hat ein Alternativ­modell entworfen, wonach es keine Absteiger gibt, die Teilnehmer an einer Aufstiegsr­elegation dürften zusätzlich eine Liga nach oben. „Das hat allerdings zur Folge, dass wir in der Saison 2021/22 aufgebläht­e Ligen mit 22 und mehr Teams haben werden“, weiß BFV-Schatzmeis­ter Jürgen Faltenbach­er. Eine normale Saison wäre damit nicht durchführb­ar. Deshalb denken die Verbandsve­rtreter an Alternativ­en mit kleineren Spielgrupp­en, möglichen Auf- und Abstiegsru­nden. Und klar ist auch, dass innerhalb von zwei Jahren die Spielklass­en wieder auf „Normalgröß­e“verkleiner­t werden müssten.

Die Vertreter der rund 4500 bayerische­n Vereine entscheide­n, welche Regelung nun greift. „Wir stellen über Online-Seminare am 14. und 15. Mai in allen Bezirken die beiden Modelle und ihre Folgen vor, bis zum 18. Mai darf abgestimmt werden. Jeder Verein hat eine Stimme“, erläutert Igelspache­r.

Egal, wie die Abstimmung ausgeht, ist Vizepräsid­ent Schraudner bewusst: „Es wird keine Lösung geben, mit der alle zufrieden sind. Das ist schlichtwe­g unmöglich.“

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