Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Als das Warten für den FCA ein Ende hatte
Vor einem Jahrzehnt stieg der Klub in die Bundesliga auf. Und blieb Dauergast
8. Mai 2011. Der Tag, den die Fans des FC Augsburg nie vergessen werden. Der Tag, an dem ihr Klub den Aufstieg in die erste Bundesliga vollbrachte. Der Tag, an dem der FCA endlich oben angekommen war. Im Jahr zuvor war der FCA in der Relegation dem 1. FC Nürnberg noch klar unterlegen gewesen, doch jetzt sollte es so weit sein.
Die Arena ist ausverkauft, 30 660 Zuschauer füllen die Ränge. Sie zittern und fiebern. Dann die 85. Minute. Stephan Hain hat in seiner Karriere weitaus sehenswertere Treffer erzielt, bedeutungsvoller dürfte keiner gewesen sein. Als er aus wenigen Metern den Ball über die Torlinie schubst, scheint die Arena zu explodieren. Trainer Jos Luhukay und Manager Andreas Rettig stürzten in einer Jubeltraube mit Spielern übereinander, nach Abpfiff verwandelte sich das Stadion in eine Partyzone. Der Auftakt einer ausgiebigen Feierei, die eine Woche später auf dem Augsburger Rathausplatz einen Höhepunkt erlebt.
Investor und Vereinspräsident Walther Seinsch hatte seinen Traum wahr gemacht. Als er im Herbst 2000 eingestiegen war, sprach er von einem neuen Stadion und der Bundesliga. Elf Jahre später hatte es sich erfüllt. Seinsch führte den FCA damals schon aus der Ferne. Das Spiel gegen Frankfurt hatte er in Lindau vor dem Fernseher verfolgt. Nach Schlusspfiff hielt ihn nichts mehr. Er setzte sich ins Auto, fuhr nach Augsburg und feierte ausgiebig mit der Mannschaft in der Arena.
Damals glaubten nicht einmal die Fans des FCA, ihr Aufenthalt in der Bundesliga könnte von langer Dauer sein. Im Laufe der Jahre wurden sie allerdings positiv überrascht. Saison für Saison hielt der FCA die Klasse, seit zehn Jahren spielt er nun ohne Unterbrechung erstklassig.