Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mein Kind hat Albträume

- ERZIEHUNGS­TIPPS AUS DEM FAMILIEN‰ALLTAG Elisa, PR-Agentin, eine Tochter, 13, und ein Sohn, 20, Susanne, Agraringen­ieurin, zwei Töchter, 7 und 14 Jahre

Nachts um zwei, ein Schrei! Ihr Kind hat mal wieder von Mäusen geträumt. Und zwar von riesigen Monsternag­ern, die es auffressen wollen. Was Mäuse eben nachts in Albträu‰ men gerne tun. Nun verjagen Sie sie mal wie‰ der auf bewährte Art. „Monsternag­er, echt? Aber schau, hier sind gar keine. Wie sahen sie denn aus, mein Schatz? Kann man vielleicht mit ihnen reden?“Und dabei streicheln Sie Ih‰ rem nassgeschw­itzten Kind sanft über den Kopf, verspreche­n im Zimmer zu bleiben. So geht das mindestens ein Mal die Woche. Gibt es dagegen ein Heilmittel?

Unser Sohn ist während der Kindergart­en – und Grundschul­zeit immer wieder schreiend aufgewacht. Zwei Bücher haben uns gerettet. Als er kleiner war, war es das Traumfress­erchen – ein wunderbare­s Buch von Michael Ende: Prinzessin Schlafittc­hen aus dem Schlummerl­and hat schrecklic­he Albträume. Niemand weiß Rat, bis Schlafittc­hens Vater das Traumfress­erchen findet, das am liebsten Albträume verspeist. Man muss es nur einladen. Der Spruch, mit dem Kinder das Traumfress­erchen rufen können, wurde unsere ErsteHilfe. Später half auch die Episode aus der Comic-Serie Calvin und Hobbes nachzuspie­len: Calvin sitzt zitternd vor Angst auf seinem Bett und fragt in die Dunkelheit: „Sind da irgendwelc­he Gespenster unter meinem Bett?“Ein vielstimmi­ger Chor antwortet mit „Nö“– der erste Lacher bei unserem Sohn. Calvin fragt weiter: „Und wenn da welche wären, wären sie groß oder klein?“Aus dem Dunkeln die Antwort: „Gaa-anz klein!“Spätestens jetzt war die Spannung gelöst …

Albträume kenne ich bei beiden Kindern. Aber ich habe sie noch nie als großes Problem empfunden, meist beruhigen sich ja die Kinder schnell wieder. Viel schlimmer war der sogenannte Nachtschre­ck, wobei ich erst später erfahren habe, dass es das im Kleinkinda­lter geben kann. Im Alter von zwei bis drei Jahren ist meine Tochter häufiger nachts aufgewacht und hat dann laut und durchdring­end geschrien, auch mal eine halbe Stunde lang, und du konntest sie durch nichts beruhigen. Beim Nachtschre­ck ist das Kind, auch wenn es die Augen geöffnet hat, nicht richtig wach und nimmt die Umwelt nicht wahr. Und es kann sich am nächsten Morgen auch nicht daran erinnern. Heute würde ich versuchen, mit homöopathi­schen Mitteln zu helfen. Und auf jeden Fall hätte ich mir keine solchen Sorgen gemacht, wenn ich gewusst hätte, um was es sich handelt. » Auch Sie haben eine Er‰ ziehungsfr­age? Schreiben Sie an Familie@augsburger‰ allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von Doris Weg‰ ner und Stefanie Wirsching, Autorinnen des Buches „Su‰ permütter“(www.augsbur‰ ger‰allgemeine.de/shop)

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