Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Profiteure des Holzbooms
Preise für Rohholz sind weiter niedrig
Wiesbaden Im vergangenen Jahr hat Deutschland die Rekordmenge von 12,7 Millionen Kubikmetern Rohholz exportiert, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Über die Hälfte davon ging in die Volksrepublik China, wo der Bauboom nach überwundener CoronaKrise noch einmal angezogen hat. Auch in den USA herrscht eine hohe Nachfrage, weil der traditionelle Nachschub aus Kanada nach Bränden und Trump-Strafzöllen stockt.
Dennoch fühlen sich die meist mittelständischen Waldbesitzer in einer schlechten Verhandlungsposition gegenüber Holzhändlern und Groß-Sägewerken. Trotz der global starken Nachfrage bewegen sich die Preise für Rohholz mit einem Minus von 27,3 Prozent weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2015, wie die Bundesstatistik bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden so viele Bäume geschlagen wie noch nie seit der Wiedervereinigung, rund 80,4 Millionen Kubikmeter Holz. Doch das sogenannte Schadholz machte weit mehr als die Hälfte aus, wie das Statistische Bundesamt weiterhin berichtete. Für „Käferholz“gibt es beim Händler deutlich weniger Geld, denn am Bau kann das Material nur verwendet werden, wo es nicht zu sehen ist.