Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Turmvater“Helmut Jahn
Der Architekt entwarf markante Hochhäuser
Chicago Mit seinen Glas-Stahl-Monumentalbauten und seinen futuristischen Flughafenterminals hat Helmut Jahn Architekturgeschichte geschrieben. In Deutschland machte sich der Stararchitekt besonders mit den Entwürfen für den Frankfurter Messeturm und das Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin einen Namen. Im Alter von 81 Jahren kam Jahn am Samstag bei einem Fahrradunfall in Campton Hills, einem Vorort Chicagos, ums Leben.
Geboren am 4. Januar 1940 in Zirndorf bei Nürnberg und inspiriert von Bauhaus-Legende Mies van der Rohe wurde Jahn mit kühnen Hochhäusern und Bürotürmen berühmt. 1966 ging er nach Chicago, war Assistent von Gene Summers und stieg im Architekturbüro C. F. Murphy Associates bis zum Präsidenten auf. Jahn gestaltete in den USA etwa das heute wegen vieler Reparaturarbeiten kritisierte Thompson Center in Chicago. In Deutschland bekanntere Arbeiten sind der Post Tower in Bonn, die Bayer-Konzernzentrale in Leverkusen und der Skyline Tower in München. Jahn gestaltete auch mehrere Flughäfen, etwa den in Köln/Bonn, und Terminals in Bangkok, Chicago. Seine kühnen Werke brachten ihm – angelehnt an den „Turnvater“Jahn – den Beinamen „Turmvater“Jahn ein. Stets bewahrte er sich den Glauben an die Zukunft und an die Notwendigkeit, Architektur unablässig weiterzuentwickeln: „Keiner der Bauten ist auswechselbar wie die kommerzielle Architektur in den USA und China. Jedes meiner Gebäude bezieht sich auf unterschiedliche Orte und eine bestimmte Zeit.“