Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Rat stellt Plan für Baugebiet in Auerbach auf
Wie soll das neue Baugebiet im Horgauer Ortsteil aussehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Gemeinderat. Nun steht der Bebauungsplan
HorgauAuerbach Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Horgauer Gemeinderats stand erneut der Bebauungsplan Auerbach „Streitheimer Straße Nord“. „Wir sind jetzt im letzten Verfahrensschritt“, sagte Bürgermeister Thomas Hafner. Der Gemeinderat fasste am Ende einstimmig den Satzungsbeschluss.
Beraten wurde im Gremium über die eingegangenen Stellungnahmen von den Trägern öffentlicher Belange. Etliche dieser Behörden hatten keine Stellungnahme mehr abgegeben. Die noch erforderlichen geringfügigen Änderungen in der Auslegung wurden eingearbeitet. In einigen Punkten blieb der Gemeinderat jedoch hart.
Der Fachbereich Immissionsschutz vom Landratsamt Augsburg hatte moniert, dass der Bebauungsplan zwar angepasst wurde, jedoch nicht mit aller Konsequenz. Im Konkreten ging es um die in Richtung Kreisstraße liegenden Schlafund Kinderzimmer. In der Begründung heißt es: Wenn in einem Wohngebiet der Orientierungswert von 45 Dezibel nachts durch Straßenverkehr überschritten wird, ist ungestörtes Schlafen bei geöffneten Fenstern nicht mehr möglich. Schädliche Umwelteinflüsse seien nicht auszuschließen.
Hier könnten, so Hafner, die Baubewerber schallgeschützte Fenster, die nicht zu öffnen sind, oder eine kontrollierte Wohnraumbelüftung einbauen lassen. „Es gibt genügend Möglichkeiten, ein gesundes Schlafklima zu erzeugen.“Grundsätzlich müssten die Schlafund Kinderzimmer nicht der Streitheimer Straße zugewandt sein, wenn es die Gemeinde nicht möchte, sagte Jürgen Grahammer vom Planungsbüro Arnold Consult.
Durch die Verlegung des Ortsschilds nach Norden gilt künftig auf Höhe der betroffenen Baufelder Tempo 50. Im Bebauungsplan wurde explizit darauf hingewiesen, dass hier eine Straße verläuft.
Der Bund Naturschutz forderte vorrangig, Ausgleichsflächen auszuweisen. Günter Steer (Bündnis Umwelt) betonte: „Wir müssen mit unseren Ressourcen sorgfältig umgehen.“Er möchte wenigstens einen kleinen Anteil von Ausgleichsflächen schaffen. Der Rathauschef wie auch der Gemeinderat halten die Schaffung einer Ausgleichsfläche in diesem Fall für unnötig: Das Baugebiet sei dafür zu klein und sei direkt an den Ort angebunden. Durch Schaffung von Ausgleichsflächen würden die Preise für Bauplätze nur nach oben getrieben. Dass man hier eine landwirtschaftliche Fläche wie ein Naturschutzgrundstück behandeln wolle, findet Hafner nicht ganz passend.
Durch das geplante Bebauungsgebiet wird die vorherrschend mangelhafte Internetverbindung im Altort weiter verschlechtert, hieß es im Schreiben eines Auerbacher Bürgers.
Durch das langsame Internet seien schon jetzt Homeoffice und Homeschooling kaum möglich. Er erwarte deshalb, dass dafür die nötige Infrastruktur geschaffen wird. Wenn durch die Neuerschließung ein Netz mit Glasfaser eingerichtet wird, könne dies auch zeitgleich für den Altort erfolgen. Ähnlich argumentierte Alexander Kohler (CSU): „Schnelle Internetverbindungen müssen überall möglich sein.“Die Gemeinde Horgau in Zusammenarbeit mit dem Versorgungsträger wird sich weiterhin um eine Optimierung bemühen.
Der Bebauungsplan sei fertiggestellt, nun gehe es an die Erschließung, so der Rathauschef am Ende. Die Gemeinderäte werden aufgefordert, sich eine Straßenbenennung zu überlegen.