Augsburger Allgemeine (Land Nord)
SpieleTriathlon: Ein etwas anderer Machtkampf
Die Disziplinen sind Ballonschlagen, Eierlaufen und Dosenwerfen
Landkreis Augsburg In einer Serie stellt die Redaktion Spiele vor, die bereits Oma und Opa fasziniert haben. Spiele, die schon etwas in Vergessenheit geraten, aber dennoch keine alten Kamellen sind. Spiele ohne großen Aufwand, bei denen man weder Smartphone und Tablet noch Playstation und Co. benötigt.
Der herkömmliche Triathlon ist eine Kombination aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Doch keine Angst: Beim Spieletriathlon benötigen die Teilnehmer zwar auch etwas Ausdauer und Konzentration, aber die einzelnen Disziplinen machen unheimlich Spaß und werden meist in vollen Zügen genossen. Der Spieletriathlon ist ein Mehrkampf der Disziplinen Ballonschlagen, Eierlaufen und Dosenwerfen. Er wird von zwei Mannschaften absolviert.
Zum Ballonschlagen benötigen die Teilnehmer mehrere Luftballons, zwei Eimer oder Kartons und zwei Kochlöffel. Zwei Fliegen- oder Zeitungspatschen (Rollen aus Zeitungspapier) tun es auch. Zudem muss eine Start- und eine etwa acht bis zehn Meter entfernte Ziellinie festgelegt werden. Die Teammitglieder stellen sich an der Startlinie hintereinander auf. Dann starten die Vordersten jeder Gruppe zum Ziel. Dort liegt für jeden Spieler der beiden Mannschaften ein noch nicht aufgeblasener Luftballon sowie ein Eimer. Nun gilt es, den Ballon zu schnappen, ihn aufzublasen und mit einem Knoten zu verschließen.
Dann klemmen die Spieler den Luftballon zwischen die Knie und rennen auf diese Weise möglichst schnell wieder zum Start zurück. Dort greifen sie ihre Kochlöffel, werfen ihren Ballon in die Luft und treiben ihn mit den Löffeln in ihren Eimer. Wenn der Ballon darin platziert ist, nimmt man ihn wieder heraus und bringt ihn mit vollem Körpereinsatz zum Platzen. Alles ist erlaubt – mit den Fingernägeln oder darauftreten –, nur keine technischen Hilfsmittel wie Schere oder Stifte. Ist der Ballon geplatzt, darf der nächste Mitspieler aus dem Team starten. Sieger ist die Mannschaft, deren Mitglieder als erste einen kompletten Durchgang geschafft haben.
Als Spielzubehör für’s Eierlaufenmüssen zwei Eierbehälter, hart gekochte Eier und zwei Suppenlöffel bereitgestellt werden. Selbstverständlich kann man das Spiel – um Verluste zu vermeiden – statt mit hart gekochten Eiern auch mit kleinen Kartoffeln oder Plastikeiern spielen. Nach dem Startsignal nehmen die Vordersten der beiden Mannschaften ein Ei vom Eierbehälter
auf den Löffel. Dann gilt wie beim Ballonschlagen, die Strecke möglichst schnell zu absolvieren. An der Ziellinie angekommen, wendet der Spieler, kehrt zum Start zurück und platziert das Ei wieder in dem Eierbehälter. Ist dies gelungen, startet das nächste Mitglied der Mannschaft.
Es kommt also erneut auf Schnelligkeit und Geschicklichkeit an. Hier gilt: Wer sein Ei fallen lässt, muss zum Startpunkt zurück, das Ei wieder vom Eierbehälter auf den Löffel hieven und noch einmal laufen. Sieger ist das Team, dessen letzter Teilnehmer zuerst mit Ei wieder eintrifft und es sicher im Eierbehälter
ablädt. Um die beiden vorgenannten Disziplinen noch attraktiver zu gestalten, können auf der Wegstrecke Hindernisse wie Balkenbalancieren oder das Übersteigen einer Getränkekiste als kleine Schikanen eingebaut werden.
Geeignet zum Dosenwerfen sind alte Konservenbüchsen, Becher oder Toilettenpapierröllchen, die auf einem Tisch oder einem Bügelbrett pyramidenartig nach dem 5-4-3-2-1-Prinzip übereinandergestapelt werden. Benötigt wird zudem ein kleiner Wurf- oder Tennisball. Faustregel: Je härter der Ball, desto größer der Abstand. Dann heißt es Feuer frei: Jedes Teammitglied
wirft aus einer zuvor festgelegten Entfernung den Ball auf die Pyramide. Ziel ist es, mit einem Wurf so viele Dosen wie möglich umzustoßen. Nach drei Runden mit jeweils drei Würfen werden alle gefallenen Dosen eines jeden Mannschaftsmitglieds zusammengezählt. Das Team mit den insgesamt meisten Punkten hat diese Disziplin gewonnen. Ein Spieletriathlon-Gesamtsieger kann auch ermittelt werden. Sieger ist das Team, das die meisten Disziplinensiege eingefahren hat. Diese Mannschaftsmitglieder dürfen dann zu Jubelsprüngen abheben.
Hier finden Sie alle Folgen unserer Serie „Alte Spiele neu entdeckt“:
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