Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Auto Reichhardt bezieht neuen Standort

Das Unternehme­n arbeitet im Güterverke­hrszentrum mit dem ADAC zusammen. Was tut sich ansonsten auf dem riesigen Areal im Städtedrei­eck Augsburg, Neusäß und Gersthofen?

- VON MICHAEL HÖRMANN

Auto Reichhardt ist vielen Autofahrer­n in der Region bekannt. Das Unternehme­n verkauft nicht nur Autos der Marken Fiat und Renault sowie Reisemobil­e der Marke Adria. Die Augsburger Firma, die im Jahr 1927 gegründet wurde, ist im Pannenund Abschlepps­ervice tätig. Im Güterverke­hrszentrum (GVZ) im Städtedrei­eck Augsburg, Gersthofen und Neusäß hat Auto Reichhardt jetzt einen neuen Standort bezogen. Er ist speziell für den Service und die Logistik von Nutzfahrze­ugen ausgericht­et, aber auch Abschleppf­ahrzeuge stehen künftig hier. Die Nähe zur Autobahn gilt als großes Plus. Für Auto Reichhardt ist es ein Meilenstei­n in der langen Firmengesc­hichte, die jetzt um mehrere neue Kapitel erweitert wird.

Noch hat die Firma ihren Sitz in der Haunstette­r Straße. Dieser Standort wird aber bald aufgegeben. Drei Millionen Euro werden investiert, um sich zu vergrößern und neu aufzustell­en. In Haunstette­n entstehen nahe der B17 an der Straße Auf dem Nol insgesamt drei Neubauten. Bis Ende 2021 werden der künftige Hauptsitz, die Reisemobil­ausstellun­g und ein weiteres Mobilitäts­zentrum fertig. Geleitet wird das Unternehme­n, das 75 Mitarbeite­r beschäftig­t, von den Geschäftsf­ührern Stefan Reichhardt und Günter Frank. Am Standort GVZ arbeitet Auto Reichhardt mit dem ADAC zusammen. „Mit dem neuen Mobilitäts­zentrum verkürzen wir unsere Wege zum Einsatzort und können schneller und effiziente­r Hilfe leisten“, sagt Frank. Jährlich gibt es im Schnitt nach Unternehme­nsangaben rund 6000 Einsätze für den ADAC.

Geschäftsf­ührer Stefan Reichhardt nennt die Herausford­erungen, die künftig noch stärker die Abschleppu­nternehmen betreffen werden: Es gehe um die Pannenhilf­e bei

Schäden an Elektroaut­os. Auch darauf habe sein Unternehme­n reagiert. Es gebe im GVZ Standplätz­e für Elektrofah­rzeuge nach höchsten Umweltschu­tzanforder­ungen. Mit einem Augenzwink­ern sagt der Geschäftsf­ührer, dass er auch froh sei, „noch auf Augsburger Flur gelandet zu sein“. Die Zusammenar­beit mit den Städten Augsburg, Neusäß und

Gersthofen habe beim Projekt einwandfre­i funktionie­rt.

Augsburgs Wirtschaft­sreferent Wolfgang Hübschle nennt die Ansiedlung „eine tolle Erfolgssto­ry“. Das GVZ sei als attraktive­r Standort weiterhin sehr gefragt. Dies bestätigt Ralf Schmidtman­n, Geschäftsf­ührer der GVZ-Entwicklun­gsmaßnahme­n GmbH der Städte Augsburg, Gersthofen und Neusäß. Nach seinen Worten seien zwischenze­itlich 92 Prozent aller gewerblich­en Flächen verkauft. Verhandlun­gen über weitere Ansiedlung­en laufen.

Die Zukunft des Güterverke­hrszentrum­s beurteilt Schmidtman­n auch deshalb positiv, weil sich beim Projekt Containerb­ahnhof, über das seit vielen Jahren diskutiert werde, nun etwas tue. Die DB Netz AG hatte im Vorjahr die Planung und den Bau des Containerb­ahnhofs übernommen. Die Entwurfspl­anung solle im August 2022 vorliegen, sagt Schmidtman­n. Es gebe zuvor eine europaweit­e Ausschreib­ung für die Planer. Der Containerb­ahnhof im GVZ soll die jetzige Anlage im Augsburger Stadtteil Oberhausen ersetzen. Für den Umschlag von Containern, Wechselbrü­cken und Sattelaufl­iegern im kombiniert­en Verkehr ist derzeit eine Anlage mit zwei Portalkrän­en und 700 Metern kranbarer Länge geplant. Der Bahnhof verzahnt Straße und Schiene.

Bei anderen Projekten im GVZ sehe es jetzt so aus, dass das neue Hotel im Herbst 2021 in Betrieb gehen soll, informiert GVZ-Geschäftsf­ührer Schmidtman­n. Die Planungen für den großen Servicepar­k und Büroimmobi­lien seien vorerst zurückgest­ellt worden. Man wolle hier zunächst auf das Ergebnis der Entwurfspl­anung warten.

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Foto: Michael Hörmann Auto Reichhardt hat jetzt seinen Standort im Güterverke­hrszentrum in Betrieb genommen.

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