Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Benedikt Lika wurde der Whirlpool gestohlen
Dem Stadtrat wurde das aufblasbare Bassin in der Nacht zum Mittwoch von der Terrasse entwendet. Das Becken half dem 38-jährigen Rollstuhlfahrer, seine verspannte Muskulatur zu lockern
Als Stadtrat im Rollstuhl engagiert sich Benedikt Lika seit 2014 nicht nur für Menschen mit Behinderung, sondern für die Belange aller Augsburger. Sein Handicap, ein Gendefekt, hindert den 38-jährigen Hochzoller nicht daran, sich als sozialpolitischer Sprecher der CSU-Fraktion zu vielen Themen zu äußern. Lika tut das immer in angemessenem Ton und wohlformulierten Worten. Jetzt aber sah sich der Kommunalpolitiker veranlasst, einen Post im sozialen Netzwerk Facebook mit dem Emoji für „fühlt sich stocksauer“zu garnieren. Der Grund ist ein persönlicher: Von der überdachten Terrasse seines Wohnhauses in Hochzoll-Süd wurde in der Nacht zum Mittwoch sein Whirlpool gestohlen. Likas Mutter entdeckte den Diebstahl am Mittwochvormittag, als sie in den Garten ging, und verständigte ihren Sohn. „Ich war zuerst schockiert und dann unheimlich verärgert“, sagt Benedikt Lika.
Ihm ist die Tat ein Rätsel. Da die Terrasse von außen uneinsehbar sei, könnten Fremde gar nicht gewusst haben, dass dort ein Whirlpool steht. Der Stadtrat hat sich das aufblasbare, anthrazitfarbene Bassin mit rund zwei Metern Durchmesser (Kosten etwa 1000 Euro) erst in diesem Frühjahr geleistet. „Der Whirlpool hat dazu gedient, dass ich wenigstens in der Sommerzeit ein wenig schmerzfreier meinen Alltag meistern konnte, da meine verspannte Rücken- und Hüftmuskulatur gelockert werden konnte“, teilt er auf Facebook mit. Und weiter: „Ein sarkastisches Danke an die Typen, die mir diese Möglichkeit nun genommen haben.“
Die Mutter des CSU-Politikers, der in der Nähe des Hochzoller Bahnhofs wohnt, verständigte am Mittwoch die Polizei. Deren Ermittlungen hätten ergeben, dass der Whirlpool vermutlich über den angrenzenden Bahndamm abtransportiert worden sei. Schleifspuren im Gras legten diesen Verdacht nahe. „Die Polizisten haben auch gesagt, dass ihnen so ein Diebstahl noch nicht untergekommen sei“, sagt Lika. Auch er wundere sich, wie der voll gefüllte Pool einfach abtransportiert werden konnte. Eventuell sei er im Garten ausgeleert worden, denn auf der Terrasse wären die Wassermengen nicht über Nacht versickert.
„Es ist schon traurig, dass man aus seinem Anwesen offenbar einen Hochsicherheitstrakt machen muss“, findet der 38-jährige Musikwissenschaftler. Die Hoffnung, das Wasserbassin wieder zurückzubekommen, hat er noch nicht aufgegeben. „Vielleicht meldet sich jemand, der seinen Dummejungenstreich bereut, oder jemand entdeckt den Whirlpool der Marke Miweba MSpa irgendwo.“Hinweise nimmt der Geschädigte unter seiner E-MailAdresse info@benedikt-lika.de oder die Polizeiinspektion Augsburg Ost, Telefon 0821/323-2310, entgegen.