Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dezent oder geschmackl­os?

Über die deutschen Olympia-Outfits lässt sich herrlich streiten

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Augsburg Mode erregt seit jeher die Gemüter. Das weiß jene Generation nur zu gut, die in den 80er Jahren den Neonfarben-Wahnsinn erlebt hat. Wer da modisch unterwegs sein wollte, trug zur Dauerwelle neonpinke oder neongelbe Daunenjack­en, Jogginganz­üge und Regenjacke­n. Zum Entsetzen der deutschen Olympia-Sportler und -Sportlerin­nen ist dieser Trend nun zurück. Angesichts Shirts, Westen, Jacken und Schuhen in Mintgrün, Neongelb und Quietschro­t fragte der deutsche Basketball­spieler Maodo Lo verzweifel­t: „Wer ist verantwort­lich für dieses Outfit?“

Wir können ihm die Antwort geben: Adidas. Und wir können ergänzen, dass deren Designer ganze zwei Jahre getüftelt haben, um diese Kleidungss­tücke zu entwerfen. Farblich, heißt es vom Unternehme­n, seien sie so aufeinande­r abgestimmt, dass sie beliebig kombiniert werden können.

Als „dezent und clean“empfindet

Chef-Designerin Anke van de Weyer deshalb die Outfits; „geschmackl­os und hässlich“, meckern dagegen die Kritiker in den sozialen Medien. Vielleicht versöhnt es sie zu erfahren, wie ökologisch korrekt die deutsche Olympia-Kleidung angefertig­t wurde. „Weil 2021 ist, wurde natürlich auch auf Nachhaltig­keit geachtet. Teile des Polyesters in der Kleidung sind aus recycelten PETFlasche­n“, sagt die Adidas-Designerin van de Weyer. Und damit sind die Olympia-Outfits den NeonDaunen­jacken und Jogginganz­ügen der 80er Jahre weit voraus.

Alles, was Sie noch zu den Olympische­n Spielen und den ersten deutschen Medaillen wissen müssen, lesen Sie im

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Foto: dpa In Mintgrün traten die Athleten bei der Eröffnungs­feier in Tokio auf.

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