Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Dezent oder geschmacklos?
Über die deutschen Olympia-Outfits lässt sich herrlich streiten
Augsburg Mode erregt seit jeher die Gemüter. Das weiß jene Generation nur zu gut, die in den 80er Jahren den Neonfarben-Wahnsinn erlebt hat. Wer da modisch unterwegs sein wollte, trug zur Dauerwelle neonpinke oder neongelbe Daunenjacken, Jogginganzüge und Regenjacken. Zum Entsetzen der deutschen Olympia-Sportler und -Sportlerinnen ist dieser Trend nun zurück. Angesichts Shirts, Westen, Jacken und Schuhen in Mintgrün, Neongelb und Quietschrot fragte der deutsche Basketballspieler Maodo Lo verzweifelt: „Wer ist verantwortlich für dieses Outfit?“
Wir können ihm die Antwort geben: Adidas. Und wir können ergänzen, dass deren Designer ganze zwei Jahre getüftelt haben, um diese Kleidungsstücke zu entwerfen. Farblich, heißt es vom Unternehmen, seien sie so aufeinander abgestimmt, dass sie beliebig kombiniert werden können.
Als „dezent und clean“empfindet
Chef-Designerin Anke van de Weyer deshalb die Outfits; „geschmacklos und hässlich“, meckern dagegen die Kritiker in den sozialen Medien. Vielleicht versöhnt es sie zu erfahren, wie ökologisch korrekt die deutsche Olympia-Kleidung angefertigt wurde. „Weil 2021 ist, wurde natürlich auch auf Nachhaltigkeit geachtet. Teile des Polyesters in der Kleidung sind aus recycelten PETFlaschen“, sagt die Adidas-Designerin van de Weyer. Und damit sind die Olympia-Outfits den NeonDaunenjacken und Jogginganzügen der 80er Jahre weit voraus.
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