Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Erste Medaille für Deutschland
Tina Punzel und Lena Hentschel gewinnen Bronze im Synchronspringen. Auftrieb für das Team um Fahnenträger Hausding
Tokio Deutschlands erste Medaillengewinnerinnen in Tokio schlugen verzückt die Hände vors Gesicht, der Bundestrainer legte ein kleines Freudentänzchen hin: Die Wasserspringerinnen Tina Punzel und Lena Hentschel haben mit Bronze im Synchronspringen vom DreiMeter-Brett am zweiten Wettkampftag der Spiele mit Medaillenentscheidungen den ersehnten Premierenplatz bei einer Siegerehrung bejubelt. Die Europameisterinnen mussten sich am Sonntag im Tokyo Aquatics Centre nur den herausragenden chinesischen Siegerinnen Shi Tingmao und Wang Han sowie Jennifer Abel/Melissa Citrini Beaulieu aus Kanada geschlagen geben.
„Das ist das, wofür wir fünf Jahre trainiert haben“, sagte Punzel und zeigte stolz die Medaille, die um ihren Hals hing. „Dass es so aufgegangen ist, ist einfach superschön und gar nicht in Worte zu fassen.“
Bei Olympia in Rio de Janeiro 2016 hatte Rekordeuropameister Patrick Hausding mit Bronze im Kunstspringen vom Drei-MeterBrett die einzige deutsche Sprungmedaille gewonnen, in diesem Jahr scheint noch mehr drin. Der Erfolg zum Start gibt dem Team um Fahnenträger Hausding Auftrieb – und wohl nicht nur diesem. „Wir haben schon im Mittelpunkt gestanden mit der Wahl des Fahnenträgers“, sagte Buschkow. „Jetzt die erste Medaille: Das nimmt natürlich auch ein bisschen Last vom deutschen Team.“
Für die Berlinerin Hentschel und Punzel aus Dresden ist es der größte Erfolg der bisherigen Karriere. Letztmals eine Olympia-Medaille in dieser Disziplin hatte es 2008 in Peking gegeben. Damals gewannen Ditte Kotzian und Heike Fischer ebenfalls Bronze. Um besser mit Punzel trainieren zu können, zog die 20-jährige Hentschel extra nach Dresden. Das zahlte sich aus, letztendlich mit Bronze.