Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zurück im WettkampfModus
Erstmals seit Pandemie-Beginn läuft der Augsburger Kuhsee-Triathlon wieder wie gewohnt ab. Die Teilnehmenden freut es, die Organisatorin rührt das zu Tränen
Ein paar Mal ringt Katja Mayer, die Organisatorin des 22. Kuhsee-Triathlons, mit der Fassung. „Beim Nachtlauf versagte mir bei der Begrüßung fast die Stimme, so gerührt war ich, dass die Sportlerinnen und Sportler wieder da waren. Und jetzt könnte ich schon wieder heulen“, gesteht Mayer. Sie und ihr Team seien einfach so dankbar, nach der langen Corona-Zwangspause wieder einen halbwegs normalen Wettkampf durchführen zu können.
Vor ihr füllt sich das Südufer des Kuhsees mit Aktiven, erst mit den Einzelstartern, dann den Staffeln, dann den Kindern. Die Menge johlt laut als Mayer fragt: „Wie froh seid Ihr, wieder hier zu sein?“Dann schickt Bernd Kränzle, 3. Bürgermeister der Stadt Augsburg, die Aktiven per Sirene auf die Strecke.
600 registrierte Zuschauerinnen und Zuschauer sind zugelassen. Sowohl beim Nachtlauf am Samstag, den mit dem Augsburger Felix Luckner der frisch gekürte bayerische Meister über die 5000 Meter gewinnt, als auch beim Triathlon am Sonntag. Auf dem weitläufigen Kuhsee-Gelände können die Anwesenden den geforderten Corona-Abstand leicht halten, auf ein Aufwärmprogramm wird verzichtet und bei der Anmeldung und beim Catering herrscht Maskenpflicht. Die teils heftigen Regenschauer ertragen die Sportlerinnen und Sportler mit stoischer Gelassenheit, auch wenn beim Radfahren und Laufen angesichts der Bodenverhältnisse größte Vorsicht geboten ist.
Als bester Einzel-Dreikämpfer überquert schließlich Maximilian Lippert vom TSV Göggingen die Ziellinie. Von Kopf bis Fuß mit Dreck verschmiert, komplett außer Atem, aber überglücklich. „Es war auf der Radstrecke ganz schön matschig, aber es hat trotzdem großen Spaß gemacht“, freut sich der 21-jährige Sportstudent und kann seinen ersten Sieg bei einem Triathlon-Wettkampf gar nicht richtig fassen. Eigentlich sei er ja Fußballer beim TSV Göggingen, doch seit drei Jahren findet er zunehmend Gefallen am Triathlon. Den Grundstein für den Sieg legte er im Schwimmen. „Im Wasser lief es überragend für mich. Ich bin gut rausgekommen und habe dann noch eine super Radgruppe erwischt. Ich konnte immer schnell wechseln und dann lief es“, so Lippert über seinen Coup.
Schnellste Frau im Feld ist Elena Heinloth aus Grafenaschau bei Garmisch. Der 18-Jährigen gelingt bei ihrem Debüt in Augsburg gleich der erste Sieg, womit sie ihrem Bruder Niklas nacheifert, der vor zwei Jahren bereits ebenfalls den KuhseeTriathlon gewonnen hat. „Es hat einfach nur Spaß gemacht“, schwärmt die Siegerin.
Nicht nur sie zeigt, wie erfolgreich sich auch Neueinsteiger schlagen können. So überraschen sich etwa Laura Mayer und Christian Meyer aus Günzburg sowie der Augsburger Samuel Kriener selbst. Sie haben sich zur Staffel „Schwäbische Barockwinkler“zusammengefunden und wollen erkunden, wie sie als Trio in einem Wettkampf abschneiden würden. „Besonders trainiert haben wir aber nicht“, gesteht Meyer vor dem Start. An die Zeit des dominanten Sieger-Trios der BMK Group reichten die drei zwar nicht heran, schaffen zur eigenen Überraschung aber gleich einen Platz unter den Top Ten. Christian Meyers Fazit ist klar – und ähnelt dem vieler Triathlon-Staffeln an diesem Nachmittag: „Ich hätte auf alle Fälle Bock, im nächsten Jahr wieder teilzunehmen.“