Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Vargas zahlt Vertrauen mit einer Unterschrift zurück
Der Schweizer verlängert seinen Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2025
Vor wenigen Tagen hatte der FC Augsburg die Ausweitung des Vertrages von Torhüter Rafal Gikiewicz um ein Jahr bis 2023 bekannt gegeben. Jetzt bindet der Bundesligist den nächsten Leistungsträger längerfristig an sich: Der Vertrag mit Ruben Vargas wurde vorzeitig um ein Jahr bis 2025 verlängert.
Damit hat der wertvollste Angreifer des FCA das am längsten datierte Arbeitspapier nach Neuzugang Niklas Dorsch (23, bis 2026), und damit senden der FCA und der Spieler ein klares Zeichen an die Konkurrenz: Vargas sieht seine Zukunft zumindest mittelfristig in Augsburg und bei einem möglichen Wechsel muss der interessierte Verein bereit sein, eine hohe Ablösesumme zu investieren.
Denn auch dieser Vertrag enthält wie alle Verträge beim FCA keine Ausstiegsklausel, dafür aber natürlich eine Gehaltserhöhung. „Ruben Vargas hat in seinen ersten beiden Spielzeiten bei uns eine tolle Entwicklung genommen. Wir sind überzeugt, dass diese noch lange nicht abgeschlossen ist und haben ihm daher die vorzeitige Verlängerung angeboten, schließlich sollen gute Leistungen auch beim FC Augsburg belohnt werden“, sagt Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA. „Es ist ein klasse Zeichen von ihm, dass er sich nach der tollen Europameisterschaft mit der Schweiz langfristig zum FCA bekennt.“
Ruben Vargas wird wie folgt zitiert: „Ich freue mich, dass der FCA mir diese vorzeitige Verlängerung angeboten hat. Das zeigt, wie sehr die Verantwortlichen überzeugt sind, dass ich der Mannschaft in den nächsten Jahren helfen und mich beim FCA auch noch weiterentwickeln kann. Dieses Vertrauen möchte ich mit guten Leistungen zurückzahlen.“2019 wechselte der 22-Jährige vom Schweizer Erstligisten FC Luzern zum FCA. Für zwei
Millionen Euro nur, ein Transfercoup von Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter. Denn Vargas Marktwert hat sich mittlerweile auf rund 13 Millionen Euro gesteigert, da der Profi sich in der Bundesliga ins Rampenlicht gespielt und zum Nationalspieler entwickelt hat. Der FC Sevilla hat sein Auge schon einmal auf Vargas geworfen, doch konkret wurde der Flirt nicht.
Bei der EM stand er im Mittelpunkt, als er beim Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Spanien der dritte Schweizer war, der seinen Elfmeter nicht verwandeln konnte. Weil anschließend Mikel Oyarzabal traf, siegte Spanien 4:2 und Vargas blieb letzter Schweizer Schütze.
Es war sein erstes großes Turnier für die Schweiz. Schon im Achtelfinale beim Elfmeterschießen gegen Frankreich hatte er Verantwortung übernommen. Vargas traf, wenn auch mit etwas Glück. Die Schweiz stand im Viertelfinale.
Beim FCA entwickelte sich Vargas unter Trainer Martin Schmidt sofort zum Stammspieler, unter Heiko Herrlich kam er nicht mehr so oft von Beginn an zum Einsatz, erzielte aber trotzdem sechs Tore. Seine Bilanz nach zwei Jahren mit 63 Bundesliga-Spielen und insgesamt zwölf Toren ist beachtlich, doch Vargas Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen.
Unter Markus Weinzierl soll es jetzt wieder nach oben gehen, mit Vargas und dem FCA, zumal die WM-Qualifikation ansteht. Um dort dabei zu sein, muss Vargas auf hohem Niveau spielen.
So sieht es auch sein Berater Josef Jost, der zusammen mit der Agentur IFM Vargas betreut: „Uns ist die kontinuierliche Entwicklung von Ruben wichtig. Er soll einen Schritt nach dem anderen in einem optimalen Umfeld machen. Und in einem Jahr werden wir dann wieder Bilanz ziehen.“