Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Altenheim zieht nach Gersthofen um
Vor wenigen Monaten haben die Johanniter den Pflegedienst Ederer übernommen
Königsbrunn/Gersthofen Im Königsbrunner Süden rollen in dieser Woche die Umzugswagen: Die stationäre Pflegeeinrichtung der Johanniter verlegt ihr Quartier für zwei Jahre nach Gersthofen. Das bedeutet nicht nur für 14 alte Menschen, die in der Einrichtung leben, einen Umzug, das komplette Haus wird leer geräumt. Denn das Gebäude im Gewerbegebiet Süd in Königsbrunn ist in die Jahre gekommen und soll modernisiert und vergrößert werden.
Bereits bei der Übernahme der Einrichtung vom vorherigen Betreiber, dem Pflegedienst Ederer, durch die Johanniter sei klar gewesen, dass sich bei der stationären Pflege zeitnah etwas tun muss. „Das Gebäude entspricht aufgrund seines Alters nicht mehr den aktuellen Ansprüchen“, sagt Michael Rettenmaier, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in Bayerisch Schwaben. Zunächst sei überlegt worden, das Haus im laufenden Betrieb zu sanieren.
Doch ein weiteres Bauprojekt machte eine andere Vorgehensweise möglich: Im neu eröffneten Johanniter-Quartier in Gersthofen, das auf dem Gelände des ehemaligen Praktiker-Markts entstand, wurde ein Stockwerk zur temporären stationären Pflegeeinrichtung hergerichtet. „Dabei sind eine Menge Vorschriften zu erfüllen: Die Station braucht beispielsweise bestimmte Markierungen, die Treppenabsperrungen müssen eingebaut werden und vieles mehr“, sagt Sprecherin Iris Nowak auf Anfrage unserer Redaktion.
In das neue Quartier zogen die 14
Bewohnerinnen und Bewohner der Königsbrunner Einrichtung am Donnerstag ein. Auch das Personal unter der Leitung von Erich Bausch kommt komplett mit nach Gersthofen: „Das vertraute Team wird auch das Einleben im Johanniter-Quartier Gersthofen erleichtern. Unsere Kooperationspartner werden uns ebenfalls nach Gersthofen begleiten“, sagt Bausch. Auch das Essen kommt aus der gewohnten Küche in Mering.
Die Bewohner werden mit Krankentransportern der Johanniter nach Gersthofen gebracht. Um das Inventar der Einrichtung kümmert sich ein Umzugsunternehmen. In der Zwischenzeit können in der Richthofenstraße die Bauarbeiter anrücken und die Renovierung im großen Stil angehen. Zudem wird das bestehende Gebäude erweitert, sodass in zwei Jahren 30 Pflegeplätze für alte Menschen zur Verfügung stehen.
Der Umzug sei natürlich eine Belastung für die alten Menschen, sagt die Sprecherin. Doch das wäre das Leben auf einer Baustelle auch. Die Resonanz auf die Nachricht mit dem Umzug sei jedenfalls sehr positiv gewesen: Bewohner und Angehörige hätten sich gefreut, in eine neue Einrichtung ziehen zu können und in zwei Jahren ein modernisiertes Haus vorzufinden. Auf die ambulante Pflege in Königsbrunn haben die Bauarbeiten keinen Einfluss, die Kunden würden weiter wie gewohnt versorgt, teilten die Johanniter mit. Neben dem stationären Heim hat der Verband in Königsbrunn auch die Tagespflegeeinrichtung und den mobilen Pflegedienst der Firma Ederer übernommen.