Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bundesweiter Telefonbetrug: Festnahme
In Augsburg ging der Polizei ein „dicker Fisch“ins Netz
Die Münchner Kripo hat mit Kollegen des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord in Augsburg einen Mann festgenommen. Der Verdächtige, ein 44-Jähriger mit türkischer Staatsbürgerschaft, hatte demnach keinen festen Wohnsitz, wurde aber in einer Wohnung in Augsburg angetroffen und festgenommen. Gegen den Mann, der sich bis zuletzt für mehrere Wochen in der Türkei aufhielt, lag ein Haftbefehl wegen des Verdachtes des mehrfachen gewerbsund bandenmäßigen Callcenterbetruges vor.
Wie die Münchner Polizei berichtet, ermittelt seit mehreren Monaten die sogenannte Arbeitsgruppe „Phänomene“gezielt gegen den organisierten Callcenterbetrug, dabei handele es sich speziell um die Betrugsmasche mit „falschen Polizeibeamten“. Im Rahmen dieser Ermittlungen haben die Beamten zahlreiche Indizien und Tatnachweise zusammengetragen. Nach Bewertung der Staatsanwaltschaft München I konnten dem Tatverdächtigen Tatbeteiligungen in mindestens 350 Fällen des versuchten und vollendeten organisierten Callcenterbetruges im Großraum München und Augsburg aber auch bayernweit sowie auf Bundesebene angelastet werden.
Bei dem Festgenommenen handelt es sich laut Polizei um ein Mitglied aus der mittleren bis oberen Führungsebene der bandenmäßig organisierten Tätergruppierung, diese sei der Organisierten Kriminalität zuzuordnen. Nach der Festnahme bereits am vergangenen Mittwoch wurde der 44-Jährige zur Haftbefehlseröffnung von Augsburg nach München überstellt. Er befindet sich momentan in Untersuchungshaft. Die weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen werden durch die AG Phänomene geführt.