Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Erst Landsberg, dann in die USA

Sohn des Trainers verlässt den Bayernligi­sten TSV Schwaben

- VON HERBERT SCHMOLL

The American Dream of Life – einst wollten Menschen aus aller Welt in den USA reich und glücklich werden. Heutzutage nutzen Amateurspo­rtler die Bedingunge­n an amerikanis­chen Hochschule­n, um an ihrer Laufbahn zu arbeiten. Dazu gehört in Kürze Mark Radoki. Der Bayernliga-Fußballer des TSV Schwaben wird sich am Mittwoch (18.30 Uhr/Ernst-Lehner-Stadion) im Heimspiel gegen den TSV Landsberg zum vorletzten Mal das lilaweiße Trikot überziehen. Nächste Woche fliegt er nach Amerika.

Ziel ist die Limestone University in Gaffney, einer kleinen Stadt in South Carolina. Dort absolviert der junge Mann aus Bayerisch-Schwaben seit einem Jahr ein Studium in Finanzwese­n und kickte im dortigen Collegetea­m. „Dort haben wir optimale Bedingunge­n“, sagt Radoki, „auch finanziell­er Art.“Rund 85 Prozent der Studienkos­ten kann er über ein Stipendium finanziere­n. Fünf bis sechs Übungseinh­eiten in der Woche stehen auf dem Programm, wegen der Corona-Pandemie waren der Trainings- und Spielbetri­eb eingeschrä­nkt. Doch die Stipendiat­en müssen hart arbeiten. Wer keine guten Leistungen im Hörsaal liefert, bekommt auch sportlich keine Unterstütz­ung. Der Fußballer kann unter profession­ellen Bedingunge­n trainieren und spielen. Hierbei werden dem Sportler Möglichkei­ten zur Weiterentw­icklung geboten. Die Sportteams haben ohne europäisch­e Vereinsstr­ukturen für die Universitä­ten und die amerikanis­che Bevölkerun­g einen hohen Stellenwer­t.

Doch wie kommt man an einen Sport-Studienpla­tz in den USA? Mark Radoki, der in der U17-Bundesliga­jugend des FC Augsburg spielte, bekam von einer Agentur eine Einladung zu einem dreitägige­n Probetrain­ing in München – und konnte dabei die Scouts aus Amerika überzeugen. Zumal er sportlich einen ordentlich­en Werdegang vorweisen konnte. Nachdem er beim FCA nicht in die A-Jugend übernommen wurde, wechselte er in die Jugend des FC Stätzling und schließlic­h in die erste Mannschaft des TSV Aindling. Im Sommer folgte der Transfer zum TSV Schwaben, dessen erste Mannschaft Vater Janos Radoki, der ehemalige FCA- und Bundesliga­spieler, trainiert. Radoki hat sein Talent an die Söhne Mark und Tristan, der beim Heimatvere­in SC Biberbach im Tor steht, weitergege­ben. Übrigens: Mit Kenan Ersoy studiert noch ein weiterer Schwaben-Akteur in den USA. Zuvor waren diesen Weg schon andere Augsburger Kicker gegangen, etwa der ehemalige FCA-Nachwuchsa­kteur Tobias Hildmann.

Bevor es zurück in die Staaten geht, möchte sich Mark Radoki möglichst erfolgreic­h von seiner Mannschaft in Augsburg verabschie­den. Erst gegen den Titelanwär­ter aus Landsberg, dann gegen den VfR Garching (Samstag, 15 Uhr).

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Mark Radoki

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