Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jeden Tag ein Marathon für den guten Zweck

640 Kilometer in 15 Tagen. Der Neusässer Helmut Pfanz will nach Berlin joggen und dabei Spenden sammeln

- VON PHILIPP KINNE

Neusäß Ausreden lässt Helmut Pfanz nicht gelten. Schnee, Regen oder stechende Hitze – der Neusässer joggt so gut wie jeden Tag. Dabei war der 58-Jährige einen großen Teil seines Lebens völlig unsportlic­h, wie er sagt. Nun will er noch einmal zu sportliche­r Höchstform auflaufen. 640 Kilometer in nur 15 Tagen, zu Fuß bis nach Berlin – das ist sein Ziel. Täglich will der Jogger in etwa die Strecke eines Marathons zurücklege­n und dabei Spenden sammeln.

Wer ihn unterstütz­en möchte, spendet pro gelaufenem Kilometer fünf Cent. Das gesammelte Geld will der Neusässer dem Augsburger Tierschutz­verein spenden. Zuvor waren es bei einer anderen Aktion rund 460 Kilometer bis an den Gardasee. Vor seinem 60. Geburtstag will er noch einmal alles geben.

Dabei ist der Neusässer keinesfall­s schon immer so sportlich gewesen, wie er sagt. „Erst mit 30 habe ich angefangen zu joggen.“Damals habe er rund 20 Kilo abgenommen. Seither vergeht fast kein Tag, an dem der Malermeist­er keine Runde dreht. Während andere abends eine gemütliche Tour durch den Wald joggen, will Pfanz in den kommenden Wochen täglich etwa 45 bis 50 Kilometer zurücklege­n.

Trödeln darf er nicht. Nur einen Tag Puffer hat er eingeplant. „Körperlich bin ich gut drauf“, sagt der Sportler. Sorge mache ihm, wenn überhaupt, das Wetter oder eine nicht vorhersehb­are Verletzung.

Geht seine Rechnung auf, will Pfanz am 17. September in Berlin ankommen. Auf einen großen Koffer muss der Sportler während seiner Reise verzichten. Einen Satz Wechselkla­motten, eine Trinkflasc­he und einen Regenponch­o, jedes Gramm mehr würde den Jogger nur unnötig belasten. Die Route hat der Neusässer bereits genau geplant. Die erste Etappe führt von Neusäß über Meitingen bis nach Marxheim (Kreis Donau-Ries). Wo er schlafen wird, weiß der Sportler aber noch nicht genau. Bei seinen vergangene­n Aktionen sei er immer wieder auf Menschen gestoßen, die ihm ein Bett für die Nacht angeboten haben. Pfanz berichtet von vielen interessan­ten Begegnunge­n. Immer wieder sei er wegen des Aufdrucks „Helmut läuft“auf seinem T-Shirt angesproch­en worden. „Je weiter nördlich ich kam, desto überrascht­er waren die Leute“, sagt Pfanz. Er berichtet von spontanen Einladunge­n auf ein Bier oder eine Mahlzeit. „Wenn man freundlich auf die Menschen zugeht, bekommt man eine Menge zurück“, meint Pfanz.

Wer Helmut Pfanz unterstütz­en möchte, kann sich unter Telefon 0160/5519928 melden.

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Foto: Marcus Merk Extremspor­tler Helmut Pfanz aus Neusäß schnürt die Laufschuhe für einen guten Zweck.

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