Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Jeden Tag ein Marathon für den guten Zweck
640 Kilometer in 15 Tagen. Der Neusässer Helmut Pfanz will nach Berlin joggen und dabei Spenden sammeln
Neusäß Ausreden lässt Helmut Pfanz nicht gelten. Schnee, Regen oder stechende Hitze – der Neusässer joggt so gut wie jeden Tag. Dabei war der 58-Jährige einen großen Teil seines Lebens völlig unsportlich, wie er sagt. Nun will er noch einmal zu sportlicher Höchstform auflaufen. 640 Kilometer in nur 15 Tagen, zu Fuß bis nach Berlin – das ist sein Ziel. Täglich will der Jogger in etwa die Strecke eines Marathons zurücklegen und dabei Spenden sammeln.
Wer ihn unterstützen möchte, spendet pro gelaufenem Kilometer fünf Cent. Das gesammelte Geld will der Neusässer dem Augsburger Tierschutzverein spenden. Zuvor waren es bei einer anderen Aktion rund 460 Kilometer bis an den Gardasee. Vor seinem 60. Geburtstag will er noch einmal alles geben.
Dabei ist der Neusässer keinesfalls schon immer so sportlich gewesen, wie er sagt. „Erst mit 30 habe ich angefangen zu joggen.“Damals habe er rund 20 Kilo abgenommen. Seither vergeht fast kein Tag, an dem der Malermeister keine Runde dreht. Während andere abends eine gemütliche Tour durch den Wald joggen, will Pfanz in den kommenden Wochen täglich etwa 45 bis 50 Kilometer zurücklegen.
Trödeln darf er nicht. Nur einen Tag Puffer hat er eingeplant. „Körperlich bin ich gut drauf“, sagt der Sportler. Sorge mache ihm, wenn überhaupt, das Wetter oder eine nicht vorhersehbare Verletzung.
Geht seine Rechnung auf, will Pfanz am 17. September in Berlin ankommen. Auf einen großen Koffer muss der Sportler während seiner Reise verzichten. Einen Satz Wechselklamotten, eine Trinkflasche und einen Regenponcho, jedes Gramm mehr würde den Jogger nur unnötig belasten. Die Route hat der Neusässer bereits genau geplant. Die erste Etappe führt von Neusäß über Meitingen bis nach Marxheim (Kreis Donau-Ries). Wo er schlafen wird, weiß der Sportler aber noch nicht genau. Bei seinen vergangenen Aktionen sei er immer wieder auf Menschen gestoßen, die ihm ein Bett für die Nacht angeboten haben. Pfanz berichtet von vielen interessanten Begegnungen. Immer wieder sei er wegen des Aufdrucks „Helmut läuft“auf seinem T-Shirt angesprochen worden. „Je weiter nördlich ich kam, desto überraschter waren die Leute“, sagt Pfanz. Er berichtet von spontanen Einladungen auf ein Bier oder eine Mahlzeit. „Wenn man freundlich auf die Menschen zugeht, bekommt man eine Menge zurück“, meint Pfanz.
Wer Helmut Pfanz unterstützen möchte, kann sich unter Telefon 0160/5519928 melden.