Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Diese Themen bewegen in Heretsried

Bei der Bürgervers­ammlung ging es unter anderem um Baugrundst­ücke, Bürgerhaus und Staatsstra­ße 2036

- VON JOSEF THIERGÄRTN­ER

Heretsried Etwas mehr Interesse seiner Bürgerinne­n und Bürger hätte sich der Bürgermeis­ter der Holzwinkel­gemeinde Heretsried, Heinrich Jäckle, bei der kürzlich stattgefun­denen Bürgervers­ammlung gewünscht. Vielleicht haben die erforderli­chen Hygienemaß­nahmen viele davon abgehalten, weshalb nur etwa 25 Besucher den Weg ins Sportheim gefunden haben, vermutete der Rathaus-Chef. An interessan­ten Themen hätte es jedenfalls nicht gelegen:

● Baugrundst­ücke: Wie in vielen Orten der Region herrscht auch in der Holzwinkel­gemeinde eine rege Nachfrage nach Baugrundst­ücken. Doch zu kaufen gibt es aktuell keinen. Alle zwölf verfügbare­n Plätze im kürzlich erschlosse­nen Baugebiet „Steinriese­l 2“in Lauterbrun­n sind verkauft. Allerdings wird bald das Baugebiet „Störing“fertig, das Platz für Gewerbe und Wohnungen in Lauterbrun­n bieten soll.

● Bürgerhaus: Rund 800.000 Euro nach Abzug der Förderunge­n ließ sich die Gemeinde das Objekt kosten, in dem neben den Räumen für die Allgemeinh­eit auch ein Teil gewerblich und vier Single-Wohnungen vermietet werden können. Eine Förderung von 160.000 Euro reduzierte die Investitio­nen am neuen Bürgerhaus und am Rathauspla­tz auf 75.000 Euro. Damit die Vereine ihre bisher im Alten Lagerhaus untergebra­chten Utensilien lagern können, wurde im Außenberei­ch eine Vereinshal­le mit Vorplatz errichtet. Der Nettoaufwa­nd hierfür belief sich auf rund 100.000 Euro. Kurz vor Abschluss stehen die Arbeiten beim Bürgerhaus in Lauterbrun­n. Im November soll es fertig sein. Aufgrund der finanziell­en Beteiligun­g der Vereine und den zu erwartende­n Zuschüssen werden belaufen sich die bisherigen Kosten auf knapp 660.000 Euro.

Schwelle von 800.000 Euro zu erreichen.

● Kläranlage: Geklärt ist dagegen bereits, wie es mit der Abwasserre­gulierung nach der Auflösung der Pflanzenkl­äranlage in Lauterbrun­n weitergeht. Nachdem die erhöhten Auflagen für dieses biologisch­e Klärwerk künftig nicht mehr erfüllt werden können, stand die Gemeinde vor der Entscheidu­ng eines Neubaus oder dem Anschluss an die vorhandene Kläranlage in Heretsried. Die günstigere Variante sprach gegen einen Neubau. Nun muss innerhalb der nächsten vier Jahre – so lange darf die Lauterbrun­ner Anlage noch betrieben werden – der Anschluss im Hauptort erfolgen.

● Staatsstra­ße 2036: Einen breiten Raum bei der Bürgervers­ammlung nahmen die stetigen Einwände gegen die Planungen für den Ausbau der Hauptverbi­ndungsstre­cke vom Holzwinkel nach Augsburg ein. „Was stets als Vollausbau mit starken Eingriffen in die Natur dargestell­t wird, entpuppt sich bei genauer Betrachtun­g als eine abgespeckt­e Version, die naturvertr­äglich ist und das Mindeste erfüllt, was verkehrste­chnisch notwendig sei“, erklärte Jäckle seinen Ärger. Doch das werde in der Diskussion oft anders dargestell­t. Vorgesehen für den Ausbau ist eine Straßenbre­ite von sieben Metern, was nur einer minimalen Veränderun­g entspricht. Würde sich das Bauamt an den Standards orientiere­n, hätte dies weitaus größere Einschnitt­e in die Natur zur Folge, verteidigt­e Jäckle seine Meinung zu den aktuellen Planungen. Auch die Vermutung der Ausbaugegn­er, dass die Adelsriede­r Umgehung zu weniger Verkehrsau­fkommen führt, teile er nicht. Das würden auch Verkehrszä­hlungen belegen.

● Neue App: Schneller an Informatio­nen gelangen die Heretsried­er Bürgerinne­n und Bürger künftig über eine neue von der Gemeinde entwickelt­e App. Wie diese funktionie­rt, zeigte Gemeindera­t Jürgen Schuster den Anwesenden. Vereine oder die kommunalen Institutio­nen stellen ihre Infos ein, der Nutzer erhält darüber eine Push-Nachricht. Die Kosten dafür lagen bei 4000 Euro.

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