Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ausgleich in der Nachspielzeit
In einem spektakulären Spiel holt der TSV Gersthofen mit großer Moral einen 2:4-Rückstand auf und kommt gegen den VfR Neuburg noch zu einem 4:4
Gersthofen In der vergangenen Woche ist Gersthofens Co-Trainer Michael Hildmann ins neue Eigenheim in Stettenhofen eingezogen. Tatkräftige Hilfe erhielt er von seinem Vater Gerhard Hildmann. Der ist eigentlich Polizist und kein Handwerker. „Ein Training oder ein Spiel ist mir wesentlich lieber als ein Umzug“, sagt der Chefcoach des TSV Gersthofen, „aber man wächst mit seinen Aufgaben.“
An ihrer Aufgabe gewachsen ist auch seine Mannschaft, die gestern Abend vor 120 Zuschauern gegen den VfR Neuburg einen 2:4-Rückstand und in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Andi Durner noch zu einem 4:4-Remis kam. Spektakuläres Ende eines vor allem in ersten Durchgang höchst unterhaltsamen Spiels.
Der TSV Gersthofen versuchte von Anfang Druck aufzubauen. Rudi Kine setzte einen Kopfball vorbei (5.), Baumeister scheiterte aus spitzem Winkel an Torhüter Mayr (9.). Doch plötzlich wendete sich das Blatt. Nachdem Riedelsheimer den durchgebrochenen Simon Achatz höchst unsanft gestoppt hatte, nagelte Ray Bishop im Gegenzug das Leder an den Pfosten (15.). Drei Minuten später stand Yannik Woudstra goldrichtig, nachdem das Spielgerät einmal quer durch den Strafraum gezischt war – dieses 0:1 stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Doch schon in der 24. Minute der verdiente Ausgleich: Nach einem Freistoß von Stefan Heger konnte Mayr den Kopfball den Nico Baumeister noch parieren, doch Rudi Kine war zur Stelle. Simon Achatz hätte im Alleingang für die Vorentscheidung sorgen können. Innerhalb von zwei Minuten (28. und 30.) vergab er zwei Riesenchancen.
Kurz vor der Pause wurde es noch attraktiver. Effektivität demonstrierten dabei die Gäste, die durch einen abgefälschten Schuss von Fabian Scharbatke zum 1:2 (40.) und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch den selben Spieler mit der insgesamt vierten Chance zum dritten Treffer und zum 2:3 kamen. Den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich hatte Oktay Yavuz mit einem Handelfmeter besorgt, dessen Ursache Schiedsrichter Hendrik Hufnagel ganz exklusiv erkannte (44.).
Nach diesem Feuerwerk ließen es beide Mannschaften in der zweiten Halbzeit zunächst etwas ruhiger angehen. Gerade als Gerhard Hildmann mit Niklas Kratzer und Ferkan Secgin zwei zusätzlich Offensivkräfte gebracht hatte, um den Ausgleich zu erzwingen, traf Ray Bishop aus äußerst abseitsverdächtiger Position zum 2:4 (68.). Das Spiel nahm nun wieder Fahrt auf, vor allem die Hausherren schalteten in den Angriffsmodus. Doch Kine war für den Kopfball zu klein (70.) und
Secgin wurde im letzten Moment geblockt (78.). Es ging in und her. Jürgen Engelleiter verhinderte gegen Julian Mayr die endgültige Entscheidung (78.), sein gegenüber Mayr gegen Neziri den Anschlusstreffer (80.). Und der TSV Gersthofen gab sich nicht geschlagen: Drei Minuten vor Schluss knallte Rudi Kine einen Kopfball von Stefan Heger endgültig zum 3:4 ins Netz. Und in der Nachspielzeit machte Andi Durner den Jubel dann perfekt. Noch größer wäre dieser ausgefallen, wenn Okan Yavuz zwei Minuten später nicht an der Querlatte gescheitert wäre.
TSV Gersthofen: Engelleiter – Halilovic (84. Rosner), Hildmann (90. Konakovic), Gai, Durner – Okan Yavuz, Heger – Oktay Yavuz (68. Kratzer), Kine, Achatz (58. Nezi ri) – Baumeister (68. Secgin).
VfR Neuburg: Mayr – Bader, E. Belousow, Edenhofer, M. Bolousow (72. Düngüz), Bi shop (82. Rutkowski), Habermeyer, Mayr (82. Christl), Riedelheimer, Scharbatke, Woudstra (72. von Swiontek Brzezinski). Tore: 0:1 Woudstra (18.). 1:1 Kine (24.), 1:2 Scharbatke (24.), 2:2 Oktay Yavuz (Handelfmeter), 2:3 Scharbatke (45.+2), 2:4 Woudstra (68.), 3:4 Kine (87.) , 4:4 Durner (90.+4). – Schiedsrichter: Hen drik Hufnagel. – Zuschauer: 257. – GelbRot: Habermeyer (Neuburg/85.)