Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ausgleich in der Nachspielz­eit

In einem spektakulä­ren Spiel holt der TSV Gersthofen mit großer Moral einen 2:4-Rückstand auf und kommt gegen den VfR Neuburg noch zu einem 4:4

- VON OLIVER REISER

Gersthofen In der vergangene­n Woche ist Gersthofen­s Co-Trainer Michael Hildmann ins neue Eigenheim in Stettenhof­en eingezogen. Tatkräftig­e Hilfe erhielt er von seinem Vater Gerhard Hildmann. Der ist eigentlich Polizist und kein Handwerker. „Ein Training oder ein Spiel ist mir wesentlich lieber als ein Umzug“, sagt der Chefcoach des TSV Gersthofen, „aber man wächst mit seinen Aufgaben.“

An ihrer Aufgabe gewachsen ist auch seine Mannschaft, die gestern Abend vor 120 Zuschauern gegen den VfR Neuburg einen 2:4-Rückstand und in der vierten Minute der Nachspielz­eit durch Andi Durner noch zu einem 4:4-Remis kam. Spektakulä­res Ende eines vor allem in ersten Durchgang höchst unterhalts­amen Spiels.

Der TSV Gersthofen versuchte von Anfang Druck aufzubauen. Rudi Kine setzte einen Kopfball vorbei (5.), Baumeister scheiterte aus spitzem Winkel an Torhüter Mayr (9.). Doch plötzlich wendete sich das Blatt. Nachdem Riedelshei­mer den durchgebro­chenen Simon Achatz höchst unsanft gestoppt hatte, nagelte Ray Bishop im Gegenzug das Leder an den Pfosten (15.). Drei Minuten später stand Yannik Woudstra goldrichti­g, nachdem das Spielgerät einmal quer durch den Strafraum gezischt war – dieses 0:1 stellte den Spielverla­uf auf den Kopf. Doch schon in der 24. Minute der verdiente Ausgleich: Nach einem Freistoß von Stefan Heger konnte Mayr den Kopfball den Nico Baumeister noch parieren, doch Rudi Kine war zur Stelle. Simon Achatz hätte im Alleingang für die Vorentsche­idung sorgen können. Innerhalb von zwei Minuten (28. und 30.) vergab er zwei Riesenchan­cen.

Kurz vor der Pause wurde es noch attraktive­r. Effektivit­ät demonstrie­rten dabei die Gäste, die durch einen abgefälsch­ten Schuss von Fabian Scharbatke zum 1:2 (40.) und in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte durch den selben Spieler mit der insgesamt vierten Chance zum dritten Treffer und zum 2:3 kamen. Den zwischenze­itlichen 2:2-Ausgleich hatte Oktay Yavuz mit einem Handelfmet­er besorgt, dessen Ursache Schiedsric­hter Hendrik Hufnagel ganz exklusiv erkannte (44.).

Nach diesem Feuerwerk ließen es beide Mannschaft­en in der zweiten Halbzeit zunächst etwas ruhiger angehen. Gerade als Gerhard Hildmann mit Niklas Kratzer und Ferkan Secgin zwei zusätzlich Offensivkr­äfte gebracht hatte, um den Ausgleich zu erzwingen, traf Ray Bishop aus äußerst abseitsver­dächtiger Position zum 2:4 (68.). Das Spiel nahm nun wieder Fahrt auf, vor allem die Hausherren schalteten in den Angriffsmo­dus. Doch Kine war für den Kopfball zu klein (70.) und

Secgin wurde im letzten Moment geblockt (78.). Es ging in und her. Jürgen Engelleite­r verhindert­e gegen Julian Mayr die endgültige Entscheidu­ng (78.), sein gegenüber Mayr gegen Neziri den Anschlusst­reffer (80.). Und der TSV Gersthofen gab sich nicht geschlagen: Drei Minuten vor Schluss knallte Rudi Kine einen Kopfball von Stefan Heger endgültig zum 3:4 ins Netz. Und in der Nachspielz­eit machte Andi Durner den Jubel dann perfekt. Noch größer wäre dieser ausgefalle­n, wenn Okan Yavuz zwei Minuten später nicht an der Querlatte gescheiter­t wäre.

TSV Gersthofen: Engelleite­r – Halilovic (84. Rosner), Hildmann (90. Konakovic), Gai, Durner – Okan Yavuz, Heger – Oktay Yavuz (68. Kratzer), Kine, Achatz (58. Nezi‰ ri) – Baumeister (68. Secgin).

VfR Neuburg: Mayr – Bader, E. Belousow, Edenhofer, M. Bolousow (72. Düngüz), Bi‰ shop (82. Rutkowski), Habermeyer, Mayr (82. Christl), Riedelheim­er, Scharbatke, Woudstra (72. von Swiontek Brzezinski). Tore: 0:1 Woudstra (18.). 1:1 Kine (24.), 1:2 Scharbatke (24.), 2:2 Oktay Yavuz (Handelfmet­er), 2:3 Scharbatke (45.+2), 2:4 Woudstra (68.), 3:4 Kine (87.) , 4:4 Durner (90.+4). – Schiedsric­hter: Hen‰ drik Hufnagel. – Zuschauer: 257. – Gelb‰Rot: Habermeyer (Neuburg/85.)

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Foto: Andreas Lode Durch einen Treffer in der Nachspielz­eit kam der TSV Gersthofen in einem spektakulä­ren Spiel nach einem 2:4‰Rückstand noch zu einem 4:4‰Unentschie­den gegen den VfR Neuburg.

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