Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wenn ein Schnitzel Wunder wirkt
Bezirksliga Nord: Meitingen jetzt in der Jäger-Rolle
Meitingen „Heute muss der ‚Kader’ eine ‚Mannschaft’ werden“– so schrieb der TSV Meitingen vor dem Nachholspiel am Donnerstagabend gegen die Landesliga-Reserve aus Nördlingen auf seiner FacebookSeite. Zuletzt hatte es im qualitativ sehr gut bestückten Kader der Lechtaler immer wieder kleinere Unstimmigkeiten gegeben, was sich negativ auf die Leistung auf dem Platz auswirkte. „Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal wieder auf unsere 40 Punkte bevor wir über etwas anderes reden“, erklärt Abteilungsleiter Torsten Vrazic.
Und siehe da: Beim 4:2-Auswärtssieg in Nördlingen spielten die Lechtaler plötzlich phasenweise groß auf. Doch wer Vrazic kennt, der weiß, dass er die sportliche Situation nicht dem Zufall überlässt. Denn insbesondere in der Defensive zeigte der TSV Meitingen bislang große Defizite. Vor der Partie in Wertingen traf sich der 48-Jährige daher mit einem alten Bekannten zum Schnitzelessen. „Er hat keine Sekunde gezögert, Charakter gezeigt und sich in den Dienst seiner Mannschaft gestellt“, so der Abteilungsleiter stolz. Die Rede ist von Johannes Nießner, der aufgrund seines Jobs bei der Polizei und der Entfernung zum TSV Meitingen während Corona die Fußballschuhe eigentlich an den Nagel gehangen hatte. Doch bereits vergangenen Dienstag stand der ehemalige Regionalliga-Spieler in den Lechauen wieder auf dem Trainingsplatz. Ob es am Schnitzel lag? Bereits bei seiner Vertragsunterzeichnung 2017 waren Vrazic und Nießner am selben Tisch zu Schnitzel mit Pommes gesessen.
Vor dem VfL Ecknach am Sonntag (15 Uhr) hat Vrazic indes großen Respekt. „Ein Gegner, der uns alles abverlangen wird.“Trotzdem ist der 48-Jährige gespannt darauf, seinen TSV Meitingen einmal nicht in der Rolle des Gejagten zu sehen. „Mal sehen wie es sich nun als Jäger anfühlt.“