Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Um bunte Handschuhe kommt man nicht drumrum“
Margertshausens Torhüter Thomas Wunn über seine Vorlieben und Sympathien
Margertshausen Weder Laufen im Wald noch Pumpen im Kraftraum zählt zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Deshalb ist Thomas Wunn froh, dass er endlich wieder Fußball spielen darf. Der Torhüter des SSV Margertshausen bildet mit seinen 33 Jahren zusammen mit Co-Spielertrainer Zeljko Brnadic (40) und „Bobby“Georgiev (34) den „Ältestenrat“im jungen Team, das derzeit überraschend an der Spitze der Kreisklasse Süd steht. „Uns hat keiner so richtig auf dem Zettel“, lacht der ledige KfZ-Meister, der in Kutzenhausen wohnt. Fußball war schon von Kindesbeinen an seine Lieblingsbeschäftigung. Kein Wunder, wenn man einen Onkel hat, der Junioren-Nationalspieler war und 165 Bundesligaspiele für Eintracht Frankfurt, Waldhof Mannheim und den SC Freiburg absolviert hat. Martin Trieb ist der Bruder von Wunns Mutter.
1 Bunte oder schwarze Schuhe? Definitiv schwarz! Bei Handschuhen muss man dagegen meist auf bunte zurückgreifen. Da kommt man nicht drumrum.
2 Neuer oder Ter Stegen?
Vom fußballerischen her ist es eindeutig Manuel Neuer. Ich bin aber ein riesiger Fans von MarcAndré ter Stegen. Ich finde ihn von der Agilität und der Dynamik her ansprechender.
3 FCA oder FCB?
Mag ich beide nicht (lacht). Obwohl ich sehr heimatverbunden bin, bezeichne ich mich als sehr großen Sympathisanten von Borussia Dortmund. Ich finde die Philosophie gut, wie die es mit der Entwicklung der vielen jungen Spieler machen.
Außerdem macht es mir Spaß, dem BVB zuzuschauen. Deshalb laufe ich aber jetzt nicht im Trikot herum.
4 Ordnungsfanatiker oder Chaot?
Teils, teils. In manchen Sachen bin ich schon schludrig. Den Zustand meiner Fußballtasche würde ich jetzt nicht gerade als überragend bezeichnen. (lacht) Ansonsten aber bin ich sehr ordnungsliebend.
5 Fisch oder Fleisch? Fleisch! Definitiv! Bei gutem Wetter am liebsten vom Grill. Wenn ich selbst koche, achte ich schon auf meine Ernährung. Über das, was ich gekocht habe, hat sich bisher noch niemand beschwert. Ich bin aber auch immer wieder gerne zuhause eingeladen. Alles, was Muttern kocht, schmeckt.
6 Helene Fischer oder AC/DC? Es darf gern laut und schnell sein. Das geht dann schon in die Richtung
AC/DC. Das läuft auch oft bei uns in der Kabine. Beim SSV haben wir jetzt Max Reitmeier zum Kabinen-DJ bestimmt. Den Musikgeschmack der 20-Jährigen kann ich oft nicht ganz nachvollziehen. Aber wenn wir gewonnen haben und feiern, hören nach dem Spiel alle gemeinsam Schlager.
7 Ärmel rauf oder runter?
Auf jeden Fall hoch! Ich habe mich impfen lassen, weil ich es für vernünftig und fair gegenüber meinen Mitmenschen halte und es mir Freiheit zurück gibt. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
8 Tattoo oder Piercing?
Ich hatte beides. Das Piercing in der Unterlippe ist mittlerweile raus. Wenn man beruflich auch viel mit älteren Herrschaften zu tun hat, achtet man halt doch auf ein etwas seriöseres äußeres Erscheinungsbild. Das Tattoo, bestehend aus einem Würfelpaar mit Dreier-Pasch, vier Assen und einem Nautic-Stern, habe ich noch. (lacht) Das geht ja nicht weg.
9 Schafkopf oder Playstation? Obwohl wir in Margertshausen oft nach dem Training spielen und schon legendäre Schafkopfabende, unter anderem mit Daniel Baier vom FC Augsburg, hatten, muss ich gestehen: Ich kann es nicht! Für Playstation bin ich mittlerweile schon etwas zu alt.
0 Vollgas oder Vollbremsung?
Ich hoffe, dass es so lange wie möglich weitergeht und wir spielen können. Wir haben so lange aufeinander verzichten müssen. Das Zwischenmenschliche hat gefehlt, auch wenn man den einen oder anderen nicht hat sehen wollen. Fußball ist ein Teil der Gesellschaft, auch für die Zuschauer. Gerade bei einen Dorfverein, wie wir es sind, ist das für die Gemeinschaft unheimlich wichtig. Aber die Prognosen sehen leider alles andere als schön aus.
! Kreisliga oder Kreisklasse?
Vom Fußball her, der gespielt wird, ist natürlich die Kreisliga attraktiver. Aber es macht auch in der Kreisklasse Spaß. Das Schöne sind gerade in unserer Liga auch die vielen Derbys. Der Aufstieg ist dabei nie ein Ziel gewesen. Wir wollten zunächst einmal die Jungen integrieren und die Mannschaft festigen. Aber das sind einige ganz schön heiß. Dass es bis jetzt so gut läuft ist umso schöner. Mit neun Heimspielen unter den ersten zwölf Partien können wir jetzt mal vorlegen. Dann sehen wir weiter.