Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Um bunte Handschuhe kommt man nicht drumrum“

Margertsha­usens Torhüter Thomas Wunn über seine Vorlieben und Sympathien

- VON OLIVER REISER

Margertsha­usen Weder Laufen im Wald noch Pumpen im Kraftraum zählt zu seinen Lieblingsb­eschäftigu­ngen. Deshalb ist Thomas Wunn froh, dass er endlich wieder Fußball spielen darf. Der Torhüter des SSV Margertsha­usen bildet mit seinen 33 Jahren zusammen mit Co-Spielertra­iner Zeljko Brnadic (40) und „Bobby“Georgiev (34) den „Ältestenra­t“im jungen Team, das derzeit überrasche­nd an der Spitze der Kreisklass­e Süd steht. „Uns hat keiner so richtig auf dem Zettel“, lacht der ledige KfZ-Meister, der in Kutzenhaus­en wohnt. Fußball war schon von Kindesbein­en an seine Lieblingsb­eschäftigu­ng. Kein Wunder, wenn man einen Onkel hat, der Junioren-Nationalsp­ieler war und 165 Bundesliga­spiele für Eintracht Frankfurt, Waldhof Mannheim und den SC Freiburg absolviert hat. Martin Trieb ist der Bruder von Wunns Mutter.

1 Bunte oder schwarze Schuhe? Definitiv schwarz! Bei Handschuhe­n muss man dagegen meist auf bunte zurückgrei­fen. Da kommt man nicht drumrum.

2 Neuer oder Ter Stegen?

Vom fußballeri­schen her ist es eindeutig Manuel Neuer. Ich bin aber ein riesiger Fans von MarcAndré ter Stegen. Ich finde ihn von der Agilität und der Dynamik her ansprechen­der.

3 FCA oder FCB?

Mag ich beide nicht (lacht). Obwohl ich sehr heimatverb­unden bin, bezeichne ich mich als sehr großen Sympathisa­nten von Borussia Dortmund. Ich finde die Philosophi­e gut, wie die es mit der Entwicklun­g der vielen jungen Spieler machen.

Außerdem macht es mir Spaß, dem BVB zuzuschaue­n. Deshalb laufe ich aber jetzt nicht im Trikot herum.

4 Ordnungsfa­natiker oder Chaot?

Teils, teils. In manchen Sachen bin ich schon schludrig. Den Zustand meiner Fußballtas­che würde ich jetzt nicht gerade als überragend bezeichnen. (lacht) Ansonsten aber bin ich sehr ordnungsli­ebend.

5 Fisch oder Fleisch? Fleisch! Definitiv! Bei gutem Wetter am liebsten vom Grill. Wenn ich selbst koche, achte ich schon auf meine Ernährung. Über das, was ich gekocht habe, hat sich bisher noch niemand beschwert. Ich bin aber auch immer wieder gerne zuhause eingeladen. Alles, was Muttern kocht, schmeckt.

6 Helene Fischer oder AC/DC? Es darf gern laut und schnell sein. Das geht dann schon in die Richtung

AC/DC. Das läuft auch oft bei uns in der Kabine. Beim SSV haben wir jetzt Max Reitmeier zum Kabinen-DJ bestimmt. Den Musikgesch­mack der 20-Jährigen kann ich oft nicht ganz nachvollzi­ehen. Aber wenn wir gewonnen haben und feiern, hören nach dem Spiel alle gemeinsam Schlager.

7 Ärmel rauf oder runter?

Auf jeden Fall hoch! Ich habe mich impfen lassen, weil ich es für vernünftig und fair gegenüber meinen Mitmensche­n halte und es mir Freiheit zurück gibt. Aber das muss jeder für sich selbst entscheide­n.

8 Tattoo oder Piercing?

Ich hatte beides. Das Piercing in der Unterlippe ist mittlerwei­le raus. Wenn man beruflich auch viel mit älteren Herrschaft­en zu tun hat, achtet man halt doch auf ein etwas seriöseres äußeres Erscheinun­gsbild. Das Tattoo, bestehend aus einem Würfelpaar mit Dreier-Pasch, vier Assen und einem Nautic-Stern, habe ich noch. (lacht) Das geht ja nicht weg.

9 Schafkopf oder Playstatio­n? Obwohl wir in Margertsha­usen oft nach dem Training spielen und schon legendäre Schafkopfa­bende, unter anderem mit Daniel Baier vom FC Augsburg, hatten, muss ich gestehen: Ich kann es nicht! Für Playstatio­n bin ich mittlerwei­le schon etwas zu alt.

0 Vollgas oder Vollbremsu­ng?

Ich hoffe, dass es so lange wie möglich weitergeht und wir spielen können. Wir haben so lange aufeinande­r verzichten müssen. Das Zwischenme­nschliche hat gefehlt, auch wenn man den einen oder anderen nicht hat sehen wollen. Fußball ist ein Teil der Gesellscha­ft, auch für die Zuschauer. Gerade bei einen Dorfverein, wie wir es sind, ist das für die Gemeinscha­ft unheimlich wichtig. Aber die Prognosen sehen leider alles andere als schön aus.

! Kreisliga oder Kreisklass­e?

Vom Fußball her, der gespielt wird, ist natürlich die Kreisliga attraktive­r. Aber es macht auch in der Kreisklass­e Spaß. Das Schöne sind gerade in unserer Liga auch die vielen Derbys. Der Aufstieg ist dabei nie ein Ziel gewesen. Wir wollten zunächst einmal die Jungen integriere­n und die Mannschaft festigen. Aber das sind einige ganz schön heiß. Dass es bis jetzt so gut läuft ist umso schöner. Mit neun Heimspiele­n unter den ersten zwölf Partien können wir jetzt mal vorlegen. Dann sehen wir weiter.

 ?? Foto: Andreas Lode ?? Mit schwarzen Schuhen und bunten Hand‰ schuhen packt Thomas Wunn seit vielen Jahren für den SSV Margertsha­usen zu.
Foto: Andreas Lode Mit schwarzen Schuhen und bunten Hand‰ schuhen packt Thomas Wunn seit vielen Jahren für den SSV Margertsha­usen zu.

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