Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die WIR 2022 findet statt. Es sei denn…
Die Wirtschaftsvereinigungen aus dem Landkreis wollen im Frühjahr auf der Dillinger Messe die Rückkehr zur Normalität feiern. Ein paar Fragezeichen gibt es noch
Landkreis Messeorganisator Josef Albert Schmid ist zuversichtlich. „Die WIR 2022 wird stattfinden“, sagt der Dillinger. Die Wirtschaftsschau war im März des vergangenen Jahres die letzte Großveranstaltung im Landkreis vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Knapp 38.000 Menschen strömten damals in die Hallen auf dem Festplatz im Donaupark in Dillingen. Nachdem in Deutschland bereits die ersten Corona-Infektionen registriert worden waren, lag die Besucherzahl bei der Messe etwas unter dem gewohnten Level. 2018 etwa hatte die WIR, die alle zwei Jahre in Dillingen über die Bühne geht, noch 50.000 Gäste angelockt.
Nach den Lockdowns verspürt der Chef der Mörslinger JWSGmbH „eine Aufbruchsstimmung“. Schmid sagt: „Die Menschen sehnen sich nach der Normalität der VorCorona-Zeit zurück.“Wegen der Pandemie gibt es allerdings noch einige Fragezeichen. Zum Beispiel, wer angesichts der Auflagen für den Mehraufwand aufkommen wird. Am Mittwoch ist deshalb ein Gespräch des Messebeirats mit Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (FW) und dem parlamentarischen Geschäftsführer der FWLandtagsfraktion, Fabian Mehring, im Dillinger Landratsamt anberaumt. Weil Weigert kurzfristig für die Repräsentation des Freistaats auf der Internationalen-Automobil
Ausstellung (IAA) in München eingeplant wurde, übernimmt Mehring alleine den Termin mit Schmid, Weiß, Rainer Hönl (WV Gundelfingen) Hans Moraw (WV Wertingen), Thomas Wagner, Manuel Schuster (beide WV Aschberg) und Karl Aumiller (WV Dillingen). Der FWPolitiker, der auch in der CoronaTaskforce des Landtags mitwirkt, spricht mit den Beteiligten über die
der Dillinger Messe und informiert sie über die aktuellen Regelungen der geänderten Bayerischen InfektionsschutzmaßnahmenVerordnung.
Die Wirtschaftsschau in der Kreisstadt soll in der gewohnten Form ausgerichtet werden. Mit der jüngsten Revision der Infektionsschutzverordnung habe die Landespolitik die Voraussetzungen für die
Ausrichtung der Messe geschaffen, sagte Mehring. Die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) und die Abkehr vom Inzidenzwert zugunsten der neuen Krankenhausampel stellen seinen Worten zufolge „einen Meilenstein bei unserer kollektiven Rückkehr zur Normalität dar“. Es gebe ab Herbst für jeden und jede ein Impfangebot und eine Testmöglichkeit. „Mehr SchutzPlanung möglichkeiten stehen nicht zur Verfügung“, sagt Mehring. An dieser Situation werde sich die nächsten Jahre nichts ändern.
Das einzige Fragezeichen: Nur wenn die neue Krankenhaus-Ampel auf Rot springt, müsste die Dillinger Messe abgesagt werden. Dies wäre der Fall, wenn mehr als 600 Patienten und Patientinnen auf den Intensivstationen der bayerischen Kliniken liegen würden. „Dann kommt aber auch niemand auf eine Messe“, so Mehring. Jetzt gehe es darum, dass die Veranstalter der WIR Planungssicherheit bekommen und der Freistaat die Zusatzkosten für die Corona-Auflagen auffängt. Damit Messen wie die WIR in Bayern gefördert werden, gebe es eine gemeinsame Fraktionsinitiative von FW und CSU, erläutert Mehring. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger werde in dieser Sache demnächst den Messebeirat der WIR empfangen.
Josef Albert Schmid kümmert sich inzwischen um die Umsetzung der Corona-Auflagen. Es gehe nicht nur um die Kosten für die Tests, die übernommen werden sollen. Der Messeorganisator will es auch vermeiden, dass sich an den Kassen Staus bilden. Bei den zurückliegenden Messen waren jeweils rund 300 Aussteller zur WIR gekommen, mehr als 60 Prozent davon seien immer dabei. Schmid ist gespannt, wie viele es dieses Mal werden. Auch da ist der Dillinger optimistisch. Der Zuspruch, so Schmid, sei groß.