Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Klassenzim­mergeschic­hten

Von der besonderen Beziehung unter Sitznachba­rn

- VON MARIA HEINRICH

Nichts war am ersten Schultag wichtiger. Nicht die Frage, wen man in welchem Fach bekommt. Nicht der Stundenpla­n oder das neue Klassenzim­mer. Die Gedanken kreisten allein um das Mädchen oder den Jungen, mit dem man sich im neuen Schuljahr eine Bank teilen würde. Denn nichts wog schwerer als die Sorge, einen blöden Sitznachba­rn abzubekomm­en. Oder, noch schlimmer, ganz alleine sitzen zu müssen. Manche Kinder gingen deshalb auf Nummer sicher, verabredet­en sich schon in den Sommerferi­en und schworen sich: „Lass uns nebeneinan­dersitzen!“Für Schülerinn­en

und Schüler geht es schließlic­h um viel bei der Frage, mit wem sie ihren Platz teilen werden. Das hat nun auch eine Studie der Universitä­t Leipzig herausgefu­nden. Wenn’s mal langweilig ist, hat man jemanden zum Tuscheln. Wenn man bei einem Test die Antwort nicht weiß, ist da jemand, der einen abschreibe­n lässt. Wer besonders viel Glück hat – das bestätigt auch das Leipziger Forscherte­am – findet einen besten Freund oder eine beste Freundin fürs Leben. Die Wissenscha­ftler und Wissenscha­ftlerinnen untersucht­en das Verhältnis von Kindern, die in der Schule nebeneinan­der saßen. Das Ergebnis: Die Wahrschein­lichkeit, eine enge Freundscha­ft zu knüpfen, ist bei Sitznachba­rn besonders hoch. Gleiches berichten auch Leser und Leserinnen auf Bayern. Dort erzählen sie von ihren Sitznachba­rn und den Freundscha­ften, die sie seit der Schulzeit pflegen. Im Leitartike­l schreibt Sarah Ritschel, worauf es im neuen Schuljahr, das am Dienstag beginnt, auch noch ankommen muss.

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Foto: Imago

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