Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bahn macht GDL neues Angebot
Gewerkschaft äußert sich noch nicht
Berlin Die Deutsche Bahn hat ihr Angebot an die Lokführergewerkschaft GDL nachgebessert. Findet die GDL das Angebot verhandlungsfähig, könnte sie zu Gesprächen zurückkehren. Falls nicht, will sie an diesem Montag damit beginnen, einen weiteren Streik vorzubereiten. Bis zum Sonntagnachmittag blieb offen, wie die Gewerkschaft entscheidet. Die Bahn teilte am Samstag mit, der Arbeitnehmerseite mit einer zusätzlichen „Entgeltkomponente“einen großen Schritt entgegenzukommen. Details veröffentlichte sie nicht.
GDL-Chef Claus Weselsky kündigte lediglich an, die Offerte zu prüfen und „zu gegebener Zeit“über weitere Schritte zu informieren. Die GDL fordert 3,2 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 28 Monaten sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro. Die Bahn bietet eine Laufzeit von 36 Monaten an, dazu eine Corona-Prämie je nach Lohngruppe von 600 oder 400 Euro. Die Entgeltkomponente soll darüber hinaus gezahlt werden. Ein Knackpunkt im Tarifkonflikt ist die Frage, für wen die neuen Verträge gelten sollen. Die GDL will nicht nur Lokführer und Zugbegleiter vertreten, sondern auch Rahmentarifverträge für Beschäftigte in den Werkstätten und in der Infrastruktur sowie für Auszubildende schließen. Die Bahn erklärte sich nun bereit, den Anwendungsbereich der GDL-Tarifregelungen in den heutigen GDL-Mehrheitsbetrieben zu überprüfen.