Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gut gestärkt durch den Schultag
Ein leerer Magen lernt nicht gern – doch manche Snacks schmecken zwar gut, liefern aber nicht die richtige Energie. Wie man Kinder gesunde Mahlzeiten schmackhaft macht
Mit dem Schulbeginn am Dienstag ändert sich der Alltag vieler Familien. Morgens muss es schnell gehen, zum Frühstück bleibt oft wenig Zeit. Manche Kinder und Jugendliche möchten so kurz nach dem Aufstehen auch noch gar nichts zu sich nehmen. Ein leerer Magen hilft allerdings nicht beim Lernen, eine gute „Grundlage“ist für Aufmerksamkeit und Konzentration wichtig. Schließlich sind die Energiespeicher nach dem Nachtschlaf leer. Umso wichtiger ist eine ausgewogen zusammengestellte Brotzeit für die Schulpausen. Im Idealfall besteht sie aus vier Bausteinen: Getreide, Milchprodukt, Obst und Gemüse sowie Getränk.
Das klassische Pausenbrot ist durchaus sinnvoll, denn Getreide ist ein guter Energielieferant. Wer daheim schon gefrühstückt hat, braucht weniger davon als Kinder, die erst in der Schulpause die erste Mahlzeit zu sich nehmen. Nach Möglichkeit Vollkornbrot wählen, es ist wesentlich nährstoffreicher als Weißbrot. Als Belag eignen sich etwa Schinken, Käse, Frischkäse, Quark oder vegetarische Aufstriche. Süßes wie Marmelade oder Nuss-Nougat-Creme sollte die Ausnahme bleiben. Bei einer FünfTage-Schulwoche kommt sonst Jahr viel Zucker und im Fall von Schokocreme auch viel Fett zusammen. Das sollten auch Eltern bedenken, deren Kinder nicht von Übergewicht betroffen sind. Denn im Wachstum ist der Körper ganz besonders auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr angewiesen. „Leere“Kalorien aus Süßigkeiten und Snacks helfen da wenig.
Druck sollten Eltern auf ihre Naschkatzen aber nicht ausüben – das kann das Gegenteil bewirken. Bes
ist es, gemeinsam mit dem
Kind nach Alternativen zu suchen, die es gerne isst.
Milchprodukte liefern Eiweiß und Calcium, beides ist für ein gesundes Knochen- und Muskelwachstum wichtig. Anstelle eines Käsebrots darf also auch gern zum Beispiel ein Joghurt mit Haferflocken in die Brotzeitbox. Gerade an warmen Tagen sollte man allerdings bedenken, dass in den Schulen meist keine Kühlmöglichkeit beübers steht. Naturjoghurt ist die beste Wahl, fertige Fruchtjoghurts enthalten oft reichlich Zucker.
Besser ist es, den Joghurt mit frischen Früchten aufzupeppen. Etwas Obst darf gerne mit in die Brotzeitbox, jetzt im Spätsommer Heidelbeeren oder Weintrauben beispielsweise. Sie sind bei den meisten löscher sind Wasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees und dünn gemixte Saftschorlen. Saft pur sowie Limonaden und Cola-Getränke liefern zu viel Zucker. Um Müll zu vermeiden, sollten Schulkinder möglichst eine wiederbefüllbare Trinkflasche benutzen. Täglich reinigen nicht vergessen! Teurer in der Anschaffung, aber langlebiger sind Trinkflaschen aus Edelstahl oder bruchsicherem Glas anstelle von Kunststoff.
Vorsicht ist geboten, wenn Eltern ihren Kindern Nahrungsergänzungsmittel geben möchten, weil sie hoffen, auf diese Art vermeintliche Ernährungsdefizite bei ihren Sprösslingen ausgleichen zu können. Ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt, dass die darin enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine meist deutlich zu hoch dosiert sind. Teils übersteigen sie sogar die Mengen, die für Erwachsene als sicher gelten. Teuer ist eine regelmäßige Einnahme auch, die Kosten können sich auf 200 bis 500 Euro pro Jahr belaufen.