Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Immer diese Frisurprob­leme

- VON DANIELA HUNGBAUR huda@augsburger‰allgemeine.de

Standen Ihnen heute Morgen schon die Haare zu Berge? Hat es einfach nicht geklappt mit den Schübeln und Strähnen? Mist! Für viele ist dann der ganze Tag zum Haareraufe­n. Typischer Fall eines „bad hair day“. Weiß man doch, was die Frisur für eine Wirkung hat. Nicht nur nach außen. Dahin sowieso. Auch Stress und Sorgen können den Haaren zusetzen – und das Unwohlsein noch steigern.

Spätestens seit Corona wissen wir überdies, dass Haare waschen, wickeln, färben, schneiden, föhnen zur menschlich­en Würde gehört, die Kunst der Friseure einem gesellscha­ftlichen Kit gleichkomm­t, der Mensch ohne Frisur gänzlich die Façon zu verlieren droht. Zumal die Frisur nicht selten auch eine politische Dimension hat, lässt sich doch mit dem Kopfhaar klar kommunizie­ren: Lange Zotteln, kräftig bunte Farbe, stachelsch­arfe Spitzen – brave Bürger sehen anders aus. Ändert sich plötzlich etwas auf den Köpfen – gerade Prominente­r –, ist dies Anlass wilder Spekulatio­nen.

Daher verwundert es nicht, dass nicht nur wir heute stets gucken, wie es der andere so mit seinem Haupthaar hält, sondern schon die Menschen im Spätmittel­alter Wert auf sorgfältig­e Frisuren legten. Bewiesen haben dies nun Experten des Bayerische­n Landeskrim­inalamts: Entdeckten doch Archäologe­n bei Ausgrabung­en am Marienhof im Münchner Stadtzentr­um gut erhaltene Haarbüsche­l aus der Zeit zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhunder­t. „Dieser Fund zeigt, dass diese Person eine Frisur hatte“, erklärt eine Archäologi­n, seien die Haare doch „bewusst abgetrennt wie nach einem Friseurbes­uch“. Waren eben schon immer wichtig, die Profis für haarige Probleme.

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