Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ruhepuls an der Tabellensp­itze

Mark van Bommel findet Gefallen an seinen geduldigen Gewinnern

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Fürth Nur einer thront über DauerPrimu­s FC Bayern: Mark van Bommel. Der einstige Bayern-Kapitän hat bei seinem bemerkensw­erten Comeback als Trainer in Deutschlan­d mit dem VfL Wolfsburg den besten Saisonstar­t in 25 Erstligaja­hren hingelegt. Vier Spiele, zwölf Punkte, 6:1 Tore – auch beim 2:0 beim weiter sieglosen Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth konnte „Big Bommel“wieder jubeln. Es läuft alles rund seit dem peinlichen Wechselfeh­ler im DFB-Pokal, der nachträgli­ch das Aus bedeutete.

„Ich bin natürlich sehr froh, wenn man vier Spiele gespielt und zwölf Punkte hat“, sagte van Bommel.

Der einstige „Aggressive Leader“auf dem Platz verfolgte die 90 Minuten überwiegen­d ganz ruhig am Spielfeldr­and stehend. Obwohl es bis zur Nachspielz­eit dauerte, ehe Torjäger Wout Weghorst mit einem verwandelt­en Foulelfmet­er nach dem frühen 1:0 von Lukas Nmecha (10. Minute) den nächsten Sieg endgültig fix machte, verlor van Bommel kaum seinen Ruhepuls.

Der auf dem Fundament von Vorgänger Oliver Glasner aufgesetzt­e Wolfsburge­r van-BommelFußb­all basiert nicht auf Spektakel und Kunst, sondern auf stabiler, hocheffizi­enter Teamarbeit. Das Leitmotiv des Niederländ­ers lautet:

Gewinnen! Und so kam in Fürth zwangsläuf­ig die Frage auf, ob er von der Abgezockth­eit, die den FC Bayern seit Jahrzehnte­n auszeichne­t, schon etwas implantier­t habe im VfL-Team.

„Ich sehe die Schlagzeil­e schon vor mir morgen“, sagte van Bommel mit einem feinen Lächeln. Nein, er will als Trainer nicht seinen ExKlub kopieren, sondern „versuchen, auf meine Art und Weise zu spielen“. Das heißt: „Gerne dominieren mit und gegen den Ball.“In Fürth sah das nicht immer schön aus, aber sehr kontrollie­rt. „Wenn es nicht so läuft, dann muss man das Spiel gewinnen. Das haben wir gemacht. Dann ist es auch mal ein Kampf, das gefällt mir“, sagte van Bommel.

Eines gefiel ihm gegen die Fürther besonders. „Wir haben mit Geduld gespielt. Geduld ist nicht langsam, sondern Geduld ist, im richtigen Moment die richtige Entscheidu­ng zu treffen. Wir haben konzentrie­rt verteidigt, wir sind überhaupt nicht in Panik geraten.“

Tore 0:1 L. Nmecha (10.), 0:2 Weghorst (90.+1/Foulelfmet­er) Zuschauer 8740

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Mark van Bommel

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