Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Aufschwung ist unverkennbar
Ein 0:0 ist nicht gleich ein 0:0. War das torlose Remis des FC Augsburg in Frankfurt noch weitgehend defensiv ermauert worden, spielten die Augsburger nun in Berlin auch durchaus frech nach vorne. Dafür wurden sie, anders als gegen Hoffenheim und Leverkusen, nicht gnadenlos bestraft. Sie verteidigten besser und hatten diesmal auch das Spielglück auf ihrer Seite. Natürlich hätten sie Gegentore kassieren können, Union Berlin traf dreimal nur das Torgestänge. Sie hätten aber genauso selbst Treffer erzielen können. Es war ein unterhaltsamer Nachmittag in der Alten Försterei, der nicht zwangsläufig mit einem torlosen Unentschieden hätte enden müssen. Da waren sich die Trainer Urs Fischer und Markus Weinzierl hinterher einig.
Unterhaltung alleine ist allerdings nicht das Kriterium, nach dem Trainer die Auftritte ihrer Mannschaft beurteilen. Vieles aber dürfte Weinzierl an diesem Nachmittag gefallen haben. Zumindest deutlich mehr als in den beiden Heimspielen zuvor, die er in seiner Gesamtheit zwar nicht zu negativ beurteilen möchte, die aber acht Gegentreffer brachten. Das war sehr bedenklich.
Der geforderte Aufschwung, die nötigen Verbesserungen waren am Samstag zu erkennen. Auch weil sich immer mehr Spieler ihrer Optimalform nähern, während zu Saisonbeginn die Defizite unverkennbar waren. Da waren die Augsburger noch nicht in der Verfassung, ihr aufwendiges Spiel über 90 Minuten durchhalten zu können. Das hat sich verändert.
Trotz des Mut machenden Unentschiedens bleibt allerdings festzuhalten, dass der FCA den Saisonstart sehr misslich gestaltet hat.
Vier Spiele, kein Sieg, das steht in der Tabelle und bedeutet einen Kellerplatz. Markus Weinzierl gibt zwar nicht viel auf Statistiken, die Dringlichkeit eines Sieges ist ihm aber voll bewusst, will er auch weiterhin die nötige Ruhe für seine tägliche Arbeit haben. Die nächste Möglichkeit dazu ist am Samstag im Heimspiel gegen Mönchengladbach. Ein erneutes 0:0 dürfte da zu wenig sein. Das gilt wohl für beide Mannschaften.