Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Remis, das keinem passt

Das Derby zwischen Türkspor Augsburg und Schwaben Augsburg endet unentschie­den. Beide Trainer finden nach der Partie deutliche Worte und sparen nicht mit Kritik

- VON FABIAN KAPFER

Glücklich war mit diesem 1:1 (1:0)-Unentschie­den keine Mannschaft in der Sportanlag­e Haunstette­n. Türkspor Augsburg zeigte, wohl auch wegen der Belastunge­n der vergangene­n englischen Wochen und dem jüngsten Pokalspiel gegen Türkgücü München, eine müde Vorstellun­g. Der TSV Schwaben Augsburg ließ hingegen vor allem im zweiten Abschnitt einige Hochkaräte­r liegen und verpasste es dadurch, mehr aus dem Derby am Samstagnac­hmittag mitzunehme­n.

Das Aufeinande­rtreffen vor nur 80 Zuschauern startete relativ verhalten. Torchancen waren in der Anfangspha­se Mangelware, beide Teams gingen wenig Risiko. Nach 15 Minuten sorgte Türkspor durch eine Freistoßsi­tuation erstmals für Gefahr, die Schwabens Torhüter Rösch allerdings ohne Probleme entschärfe­n konnte. Die Hausherren gingen in der 23. Minute durch einen Foulelfmet­er in Führung, den

Baydemir sicher im linken oberen Eck verwandelt­e. Schwaben brauchte in einer ereignisar­men Partie eine Weile, um eine Reaktion zu zeigen. In der 31. Minute bot sich Lang nach einem missglückt­en Klärungsve­rsuch von Türkspor aus kurzer Distanz die große Chance zum Ausgleich, Reichlmayr rettete aber zur Ecke. Die Gäste kämpften und hatten die Partie etwas besser im Griff, brachten aber in der Offensive zu wenig auf die Reihe. Türkspor kam dagegen nach seinem Führungstr­effer überhaupt nicht mehr gefährlich vor das Gehäuse der Schwaben.

Die Gäste erwischten nach dem Wiederanpf­iff einen Traumstart. Kania traf nach einem Konter zunächst den Innenpfost­en. Von dort aus fiel ihm das Spielgerät das zweite Mal im Strafraum vor die Füße, von wo er dann zum 1:1-Ausgleich einschob (47.). Kurz darauf verfehlte erneut Kania aus 16 Metern nur knapp. Auf der Gegenseite köpfte Kurt den Ball nach einer Ecke Keeper

Rösch in die Arme (58.). Bis auf diese Möglichkei­t versprühte­n die sonst offensivst­arken Hausherren an diesem Nachmittag keine große Gefahr. Der TSV Schwaben ließ seine Chancen derweil weiter fahrlässig liegen. In der 81. Minute scheiterte Fackler-Stamm nach einer tollen Kombinatio­n mit der wohl aussichtsr­eichsten Chance an Reichlmayr. In der Schlusspha­se boten sich beiden Mannschaft­en im Ansatz gute Möglichkei­ten, die durch ungenaue Abspiele und technische Fehler zunichtege­macht wurden. Somit blieb es bei der Punkteteil­ung.

Türkspors Trainer Servet Bozdag sagte: „Ich bin absolut nicht zufrieden. Wir hatten zwar eine hohe Belastung in den letzten Wochen, aber der Auftritt heute war absolut nicht in Ordnung. Einige junge Spieler haben heute eine Chance bekommen, aber keine Leistung gebracht. Das finde ich schon sehr schade.“

Auch Gästetrain­er Janos Radoki konnte sich über den Punktgewin­n nicht wirklich freuen: „Heute sind es zwei verlorene Punkte. Wir haben eine Reihe von Torchancen wieder einmal kläglich vergeben. Es ist Woche für Woche dasselbe. Der Gegner nutzt dafür, was auch für seine Qualität spricht, die Möglichkei­ten, die wir ihm anbieten.“

Türkspor: Reichlmayr – Jassem (54. Tav‰ ra), Kurt, Leutenecke­r (64. Emini/74. Fayé) –Goia, Merwald, Mitterhube­r, Arik – Bay‰ demir, Bursa (77. Aydin), Weiß (83. Ben‰ cke). TSV Schwaben: Rösch ‰ Krug, Löschner, Ruisinger – Greisel, Lang, Lubu‰ ric, Müller ‰ Fackler‰Stamm, Kania, Zupur (82. Kücük). Tore: 1:0 Baydemir (23./FE), 1:1 Kania (48.). Zuschauer: 80. wie der Belgier Bernard Fonck, seine Ehefrau Ann Fonck, aber auch der Deutsche Grischa Ludwig hatten das Nachsehen. Denn niemand konnte die fünf Richter ebenso wie das begeistert­e Publikum in der vollen Messehalle 5 so überzeugen wie Sicuro. Der junge Profi arbeitet für den italienisc­hen Profistall Quarter Dream SRL und zeigte sich überglückl­ich, von den Eigentümer­n Pietro und Elena Marseglia den Hengst zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Im dritten Wettkampf war es für das Duo gleich der zweite Sieg. „Er wird von Show zu Show besser. Ich liebe ihn. Er ist ein Superpferd“, schwärmte Sicuro von Colonels Dancing Gun, der es auf ein respektabl­es Preisgeld von 63 000 Dollar gebracht hat. Ein weiterer großer Betrag wird durch den Gewinn der Bronze Trophy hinzukomme­n, die mit 40000 Euro Preisgeld zuzüglich Turniermel­dungsgelde­r dotiert ist. Da machte es Sicuro auch nichts aus, auf eine Siegesfeie­r zu verzichten und sofort nach seinem furiosen Ritt die Rückfahrt nach Italien anzutreten. „Wir fahren jetzt 18 Stunden heim, denn in ein paar Tagen steht schon der nächste Wettkampf an“, so Sicuro.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Die Gesichter von Schwaben‰Co‰Trainer Roland Bahl (links) und Türkspor‰Trainer Servet Bozdag sprechen nach dem 1:1 für sich.
Foto: Klaus Rainer Krieger Die Gesichter von Schwaben‰Co‰Trainer Roland Bahl (links) und Türkspor‰Trainer Servet Bozdag sprechen nach dem 1:1 für sich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany