Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Trinkwasser war für viele Bewohner tabu
Nach dem Feuer in der Karolinenstraße geben die Stadtwerke eine Warnung für die nördliche Augsburger Innenstadt aus. Inzwischen darf das Leitungswasser wieder getrunken werden
Für die Bewohner der nördlichen Innenstadt begann das Wochenende mit dem Kauf von Wasser. Im Zuge des Feuerwehreinsatzes in der Karolinenstraße waren am Samstagmorgen geringe Mengen von Löschwasser in die Trinkwasserleitung gelangt. Die Stadtwerke Augsburg (swa) und das Gesundheitsamt gaben daraufhin eine Trinkwasserwarnung für die nördliche Innenstadt aus.
Rund 300 Häuser waren von der Warnung betroffen. „Das sind sechs bis sieben Prozent der Augsburger Bevölkerung“, berichtete Franz Otillinger, Chef der swa-Netzsparte, auf der städtischen Pressekonferenz am Samstagnachmittag. Er betonte, dass das Wasser nicht getrunken und auch nicht zur Verwendung von Speisen verwendet werden dürfe. „Nachdem es sich um keine bakterielle Verunreinigung handelt, bringt auch Abkochen nichts.“Die Bevölkerung wurde über Durchsagen und Handzettel informiert.
Bereits am Samstagvormittag wurden die betroffenen Leitungen gespült. Anschließend erhielt ein Augsburger Fachlabor Wasserproben. Am Sonntag gegen 13.20 Uhr konnten Stadtwerke und Stadt Entwarnung geben: Die untersuchten Wasserproben waren in Ordnung, es wurden keine Rückstände von Löschwasser festgestellt.
Untersucht wurden dabei Proben aus dem Leitungsnetz der swa. Dieses wurde vorher in dem betroffenen Bereich umfangreich gespült. „Jetzt ist es wichtig, dass auch die
Wasserleitungen in den Gebäuden gespült werden. Deshalb sollten alle Haushalte und Unternehmen alle Wasserhähne aufdrehen und das
Wasser etwa fünf Minuten laufen lassen, bis sehr kaltes Wasser aus dem Wasserhahn kommt“, informierte Otillinger. Die swa bat Augsburgerinnen
und Augsburger, die in Mehrfamilienhäusern leben, auch die Nachbarn darüber zu informieren. Mit der Freigabe durch das Augsburger Gesundheitsamt kann das Trinkwasser vom Wasserhahn wieder bedenkenlos getrunken und zur Zubereitung von Speisen verwendet werden.
Viele Anwohner hatten sich Sorgen gemacht. Schäumendes Wasser war teils aus den Leitungen gekommen. „Auch wenn zahlreiche telefonische Nachfragen bei den swa, bei der Stadt Augsburg sowie beim Giftnotruf München eingegangen sind, wurden bislang beim Uniklinikum und der KVB Bereitschaftspraxis beim Vincentinum keine Bürgerinnen und Bürger wegen Gesundheitsbeschwerden vorstellig“, teilten die Stadtwerke mit.
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