Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jubelorgie in allerletzt­er Sekunde

TSV Meitingen ist nach einem 2:1-Erfolg gegen Spitzenrei­ter Ecknach wieder in der Verlosung. Wahnsinnss­piel mit zurückgeno­mmenem Elfmeter und zwei Platzverwe­isen

- VON NICOLAI VRAZIC

Meitingen Für den einen ging es um den Ausbau der Tabellenfü­hrung, für den anderen um den Anschluss an die Spitzengru­ppe der Bezirkslig­a Nord. Dementspre­chend stark war die Partie des TSV Meitingen gegen den VfL Ecknach von Taktik geprägt, was mitunter an den spätsommer­lichen Temperatur­en um die 30 Grad lag. Am Ende siegte der TSV Meitingen allen Widrigkeit­en zum Trotz mit 2:1 (0:0).

Sie war von Beginn an nicht zu verkennen, die spielerisc­he Klasse des TSV Meitingen. Während der VfL Ecknach auf ein körperbeto­ntes Spiel mit hohen weiten Bällen und Konter setzte, kombiniert­en sich die Lechtaler immer wieder gefährlich vor das Tor der Gäste. Die erste Großchance gehörte Matthias Schuster, der die Kugel aus 20 Metern mit der Pike an den Pfosten knallte (13.). Die Gastgeber waren spielbesti­mmend, auch wenn der

VfL durch Jonas Erhard hätte in Führung gehen müssen. Freistehen­d vor Luca Peuser fehlte das nötige Abschlussg­lück (23.). Für ein Raunen sorgte auf der Gegenseite Markus Gärtner, der einen direkten Freistoß knapp neben den Pfosten setzte (34.). Mit dem Halbzeitpf­iff die wohl bis dato beste Möglichkei­t der Lechtaler: Daniel Deppner zog aus etwas mehr als fünf Metern ab. Ecknachs Schlussman­n Hannes Helfer parierte den sicher geglaubten Treffer glänzend (45.+3). Wieder einmal haderte der TSV Meitingen mit seiner Chancenver­wertung.

Doch kurz nach Wiederanpf­iff war es aber dann vollbracht: Deppner bediente Gärtner mit einer starken Hereingabe aus vollem Lauf. Zwar erwischte der Angreifer den Ball nicht richtig, doch Buja schaltete schneller als die VfL-Defensive und wuchtete das Kunstleder aus der Drehung zur 1:0-Führung in die Maschen (50.).

Nach einer kurzen Verschnauf­pause wieder die Lechtaler, diesmal über Erhard und Schuster mit dem Abschluss. Doch abermals parierte Helfer stark (61.). Die Gäste aus Ecknach blieben ihrer Linie treu und setzten auf schnelle Konter über außen, blieben aber immer wieder an der starken Meitinger Defensive hängen. Eine Viertelstu­nde vor Schluss aber plötzlich ein Fauxpas Schusters im eigenen Sechzehner. Den fälligen Strafstoß verwandelt­e Aykut Atay selbstbewu­sst ins linke obere Eck zum 1:1 (76.).

Jubel in der fünften Minute der Nachspielz­eit, Rot nach Abpfiff

Die Schlusspha­se hatte es letztlich in sich. Das Schiedsric­htergespan­n um Karin Weber sorgte für einige unerklärli­che Aufreger. Ein klares Handspiel von Manfred Glad im eigenen Strafraum (84.) sowie ein grobes Foul an Nemanja Ranitovic, ebenfalls im Sechzehner (86.) wurden nicht gepfiffen. Dann der Pfiff auf Strafstoß, nachdem Helfer gegen

Alexander Heider klar zu spät kam, doch Weber nahm den Strafstoß wieder zurück (88.). Gärtner holte sich abschließe­nd wutentbran­nt die Gelb-Rote Karte.

Und dennoch meldete sich der TSV Meitingen in letzter Sekunde noch zurück: Jakob Riemensper­ger flankte auf Heider, der in der fünften Minute der Nachspielz­eit zum 2:1-Endstand einköpfte. Nach Abpfiff kassierte Xhevalin Berisha in einer Rudelbildu­ng nach einer Tätlichkei­t glatt Rot.

TSV Meitingen: Peuser, Berisha, Schus‰ ter, Ranitovic, Zach, Erhard (83. Riemens‰ perger), Nießner (46. Chouilouli­dis), Buja (71. Heider), Lettrari, Deppner, Gärtner. VfL Ecknach: Helfer, Bernecker (36. Za‰ kari), Huber, Erhard (70. Jusczak), Fram‰ berger, Wagner, Piller, Sponer, Glas (86. Schmidt), Mladenovic, Atay,

Tore: 1:0 Buja (50.), 1:1 Atay (Foulelfme‰ ter./76.), 2:1 Heider (90.+5). – Schieds‰ richterin: Karin Weber. – Zuschauer: 320. – Gelb‰Rot: Gärtner (88.). – Rot: Berisha (nach Abpfiff/beide Meitingen).

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Foto: Karin Tautz Der Jubel beim TSV Meitingen kannte keine Grenzen, als Alexander Heider in der Nachspiels­pielzeit eines dramatisch­en Spiels gegen Spitzenrei­ter VfL Ecknach noch der 2:1‰Siegtreffe­r gelang.

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