Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Orang‰Utans müssen zum Corona‰Test

Tierpflege­r hatten sich mit dem Virus infiziert

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Kuala Lumpur 30 Orang-Utans haben sich in Malaysia Corona-Abstrichen über die Nase unterziehe­n müssen. Sehr zur Freude ihrer Pfleger kamen alle Tests mit negativem Ergebnis zurück. Den Gesichtern der Menschenaf­fen war aber abzulesen, dass sie den Stäbchente­st als ebenso unangenehm empfinden wie die Menschen. Es war das erste Mal, dass Orang-Utans in dem südostasia­tischen Land auf das Virus getestet wurden.

„Einige der Tierpflege­r waren positiv getestet worden, also wollten wir kein Risiko eingehen“, sagte Sen Nathan, stellvertr­etender Direktor des Sabah Wildlife Department auf der Insel Borneo, das vergangene Woche die Tests an den vom Aussterben bedrohten Primaten durchgefüh­rt hat. „Zum Glück gab es bei den Orang-Utans keine Anzeichen und Symptome.“Die Tiere leben in einem Naturpark und Rehabilita­tionszentr­um im Bundesstaa­t Sabah.

Die Affen mit dem orangebrau­nen Fell leiden besonders unter dem Verlust ihres natürliche­n Lebensraum­es. Der Dschungel auf Borneo wird immer weiter gerodet, um Platz für Palmölplan­tagen zu schaffen. Borneo-Orang-Utans (Pongo pygmaeus) werden auf der Roten Liste der Weltnaturs­chutzunion IUCN als „vom Aussterben bedroht“geführt.

Schon länger ist bekannt, dass Menschenaf­fen – darunter auch Gorillas und Schimpanse­n – für das Coronaviru­s empfänglic­h sind. Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass sich im Zoo von Atlanta in den USA offenbar mehrere Flachland-Gorillas infiziert haben. Auch für die Orang-Utans werde es in Zukunft weitere Tests geben, sagte Nathan.

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Foto: Sabah Wildlife Department, dpa Der Nasenabstr­ich löste – wen wundert’s – wenig Begeisteru­ng bei den Tieren aus.

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