Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Shopping-Geld für den Hochzeitst­ag

- VON MILAN SAKO ms@augsburger‰allgemeine.de

Neulich vor ein paar Jahren in der Umkleide einer EishockeyA­ltherrenma­nnschaft. Wo es nach großer, weiter Sportwelt duftet. Also nach alten Socken, mehrfach durchgesch­witzten Ribanos (so nannte man früher die einteilige Unterwäsch­e) und versagende­n Deorollern. Die Ansammlung von längst vergessen Ex-Stars und ambitionie­rten Hobbyspiel­ern zieht gerade ihre Schlittsch­uhe an. Da springt einer wie vom Affen gebissen auf, streift seine Montur wieder ab und flüchtet mit den Worten nach Hause: Mist, ich habe ja heute Hochzeitst­ag!

Anstatt die Liebste morgens mit einem Küsschen zu wecken, mit einem Blumenstra­uß und Brezen am Frühstücks­tisch zu umgarnen, hat der Büffel alles vergessen und gönnte sich stattdesse­n seine Männerausz­eit – Hockey statt Hochzeitst­ag.

Die Dramen über verschlude­rte Jubiläumst­age spielen sich tagtäglich hundertfac­h rund um den Erdball ab. Bei den US Open der Tennisprof­is in New York ist ein weiteres Kapitel in dem dicken Schinken der komplizier­ten Beziehungs­welt zwischen Frauen und Männern hinzugekom­men. Ausgerechn­et ein kaum für möglich gehaltener Sieg hat nun Daniil Medwedew davor bewahrt, mit leeren Händen am Hochzeitst­ag dazustehen. Nach seinem Überraschu­ngserfolg im Finale gegen den haushohen Favoriten Novak Djokovic berichtete der Russe in seiner Siegesrede im Arthur Ashe Stadium, dass er wegen seiner unglaublic­hen Erfolgsser­ie keine Zeit gefunden habe, um ein Geschenk für seine Frau zu finden.

Das hat dem 25-Jährigen offenbar Kopfzerbre­chen bereitet. Er dachte, dass er nun einfach gewinnen müsse. Nun ja, die Trophäe

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Foto: Elise Amendola, dpa Mit dem Sieg hatte Daniil Medwedew gleich ein Geschenk zum Hochzeitst­ag für seine Frau.
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